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TraditionsunternehmenFahnen aus Hennef flattern bei vielen Veranstaltungen

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Zielbogen und Werbebanner bei einer Sportveranstaltung.

Der Zieleinlauf bei der Deutschland-Tour - mit Werbeartikeln, die in Hennef hergestellt wurden.

Die ehemalige Bonner Fahnenfabrik gehört nun zum Doublet-Konzern und hat ihren Sitz in Hennef.

Wenn der Sieger des Köln-Marathons durchs Ziel läuft, sind alle Augen auf ihn gerichtet. Er läuft durch einen Torbogen mit dem Logo des Hauptsponsors, die Strecke ist gesäumt von Werbebanden. Viele Sportveranstaltungen wären ohne die Zusammenarbeit mit Sponsoren gar nicht zu stemmen – und fast jeder Werbeartikel, der auf solchen Veranstalten herabhängt oder prangt, stammt von der Firma Bofa Doublet in Hennef.

Unternehmen in Hennef stellt auch riesige Liegestühle her

„Wir sind auch auf vielen anderen Events vertreten“, sagt Kim Vester, Projektleiterin des Eventmanagements. Auch bei den Radklassikern Rund um Köln, Hamburg Cyclassics, Frankfurt-Eschborn und der Deutschland-Tour hängen Werbebanner, die in Hennef mitproduziert werden. „Auch die Fahnen am Platz des Grundgesetzes in Bonn sind von uns“, sagt Vester und meint die Fahnen am Ende der Autobahn 562. Diese hat wohl jeder schon einmal gesehen, der mit dem Auto von der Rheinaue nach Bad Godesberg gefahren ist.

Eine Frau sitzt in einem übergroßen Liegestuhl.

Kim Vester, Projektleiterin Eventmanagement bei Bofa Doublet, will verstärkt bei  Street-Food-Events und im Reitsport werben lassen.

„Ansonsten stellen wir Werbetafeln, Beachflags oder auch riesige Liegestühle her. Die stehen dann bei Firmenevents, Stadtfesten, Messen, Galas oder einem Tag der offenen Tür“, schildert Vester.

Tradition der Bonner Fahnenfabrik lebt im Doublet-Konzern weiter

„Auch wenn es die Bonner Fahnenfabrik in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr gibt, tragen wir die Tradition, Erfahrung und Werte weiter. Fahnen sind noch immer gefragt, sie sind unser Hauptprodukt, das den meisten Umsatz erzielt. Durch die Übernahme ist das Firmennetzwerk gewachsen, nun können wir auch weitere Produkte anbieten.“

Die Bonner Fahnenfabrik wurde 1866 von Josef Meyer gegründet und war bis 2011 in fünfter Generation in Familienbesitz. Nach der Insolvenz gehört das ehemalige Familienunternehmen zur Unternehmensgruppe Doublet. Doublet wurde 1832 in Frankreich gegründet und ist ebenfalls in Familienbesitz. In der Branche der Fahnenherstellung wurde das Unternehmen schnell zum Marktführer in Europa.

In den 1980er Jahren begann Doublet, international zu expandieren, und beschäftigt inzwischen rund 400 Mitarbeiter am Hauptsitz im nordfranzösischen Avelin sowie den elf Tochtergesellschaften in Deutschland, Spanien, Portugal, Belgien und in den USA.

Druckdateien werden in Hennef erstellt

Die Druckdateien für alle Artikel werden in Hennef erstellt, der Druck erfolgt in Portugal oder Frankreich. „Hier werden sie geschnitten, und wir nähen einen Hohlsaum oder Karabiner an den Stoff“, erklärt Vester. Gerade werden in der Werkhalle 50 Fahnen für einen Schützenverein in Winterberg im Sauerland hergestellt. Drei Mitarbeiterinnen nähen die Stoffe zusammen, ein Kollege tackert sie an Fahnenstangen und rollt sie versandfertig zusammen.

Ein Mann rollte eine grün-weiße Fahne auf.

Fahnen sind nach wie vor das umsatzstärkste Produkt der ehemaligen Bonner Fahnenfabrik. Gerade entstehen 50 Fahnen für einen Schützenverein in Winterberg im Sauerland.

Der Job von Eventmanagerin Vester ist es, die Kunden zu beraten: „Wir streben eine engere Zusammenarbeit mit Veranstaltern an, zum Beispiel auf Street-Food-Events oder im Reitsport, was mit persönlich sehr am Herzen liegt. Wir beraten sie, wo man Werbung unterbringen könnte und kümmern uns auch um den Aufbau und die logistische Planung – das geht auch unabhängig von den Produkten.“

Das Unternehmen wolle in der Veranstaltungsbranche neben den Radsport- und Marathon-Veranstaltungen weiter wachsen. „Auf allen Veranstaltungen braucht man etwas zum Aufhängen, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Zum Beispiel mit riesengroßen Liegestühlen.“