Ohne Pestizide und ganz frisch geschnitten: Auf dem Heiligenstädter Platz startet der Verkauf der Forstbetriebsgemeinschaft Hennef.
HennefWo es jetzt frisches Tannengrün aus der Region gibt

Die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Hennef: v.l. Hermann-Josef Petersohn, Rolf Schmitz, Elke Lichtenberg, Hans Willi Trost, Karin Schmitz.
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Tannengrün ist Familiensache. Nicht nur das Aussuchen und das Schmücken, sondern vor allem auch Ernte und Verkauf. Zumindest in Hennef, wo die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Hennef im November auf dem Heiligenstädter Platz seit Jahrzehnten ihr Schmuckgrün verkaufen. Sie haben die Wälder, die sie pflegen, schon von ihren Eltern geerbt. 50 Jahre und älter sind die Bäume, von denen die Zweige für das Schmuckgrün geerntet werden.
Vor jedem der drei Verkaufstage werden die Zweige frisch geschlagen: Nobilis, Nordmann, Seidenkiefer, Schwarzkiefer, Ilex und Misteln. „Wir wollen frische Ware haben und schneiden für die nächsten Tage wieder neu“, erklärt Hans Willi Trost, der auf 8,6 Hektar Wald insgesamt 30 Parzellen an verschiedenen Standorten pflegt. Jedes Jahr sind zwei Parzellen dran, durch das Ernten an den zum Teil mehr als 50 Jahre alten Nadelbäumen wird die Schonung gepflegt. Die Bäume bekommen mehr Licht, die Ableger wachsen.
Vom Erlös aus dem Tannengrünverkauf pflegen die Mitglieder ihre Bäume
Für das Tannengrün, das in der Verkaufsbude feilgeboten wird, sei er fünf- bis sechsmal im Wald gewesen, berichtet Trost. Begehrt seien die Zweige, für die die Stammkundschaft auch aus Sankt Augustin und Troisdorf nach Hennef komme. Und viele schon kurz nach 6 Uhr, wenn Trost und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter noch den Stand aufbauen und die Ware vom Anhänger laden.
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„Vom Erlös kann ich neue Pflanzen kaufen und die Motorsäge reparieren“, sagt Trost. Außerdem halte die Ernte fit, wenn er in die hohen Tannen steigen und das Tannengrün abschneiden müsse. Die Stammkundschaft jedenfalls freue sich immer schon auf das frische Grün und die netten Gespräche. Und weil nicht verkaufte Reste an die Kirchengemeinde und Kindergärten verteilt werden, sei das Ganze am Ende auch noch für einen guten Zweck.

Beim Zusammenstellen kleiner Handsträuße sind die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft behilflich: Sie wissen, welche Zweige für welchen Zweck geeignet sind.
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„Es kommen Leute, die genau wissen, was sie wollen“, sagt Elke Lichtenberg. Zweige von 40 Zentimetern Länge für einen Strauß werden ebenso angeboten wie welche von 1,50 Metern Länge. Andere Kunden bräuchten Beratung, die die Forstleute gern gäben: Welches Grün für welchen Zweck? Welches eignet sich für Kränze? Für drinnen oder draußen? „Unser Grün hat keine Zapfenansätze, es sind nur schöne Äste, die Spitze fehlt nie“, sagt Trost.„ Das Tannengrün muss sauber sein, die Qualität muss stimmen.“
Forstbetriebsgemeinschaft Hennef verspricht frisches Grün ohne Pestizide
Die Ware, die es häufig in Supermärkten oder Bauhäusern gebe, sei früh schon im Oktober geschlagen und dann in Kühlhäusern gelagert worden, sagt Rolf Schmitz. Aus dem Sauerland, aber auch aus Polen und Dänemark würden die Zweige geliefert. „Und dann wundern sich die Käufer, dass die schon früh anfangen zu nadeln.“ Doch nicht nur die Frische mache den Unterschied: „Wir behandeln auch nicht mit Pestiziden.“

Die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Hennef in ihrem Verkaufsstand: Am 20., 22. und 27. November verkaufen sie von 7 bis 14 Uhr auf dem Heiligenstädter Platz.
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Ein hart umkämpfter Markt sei der professionelle Tannengrünverkauf, so Schmitz, der auf dem vom Vater geerbten Grundstück in Broich mit seiner Schwester Karin die kleine Tannenschonung weiterpflegt. Davon kann auch Hans Willi Trost ein Lied singen: „Mir haben sie mal 40 Bäume kahl gemacht“, erinnert er sich an einen Tag, als er in die Schonung kam und fremde Waldarbeiter die Zweige schon auf einen Anhänger aufluden.
Am Donnerstag, 20. November, startet der Tannengrün-Verkauf auf dem Heiligenstädter Platz in Hennef. Weitere Verkaufstermine: 22. und 27. November, jeweils von 7 bis 14 Uhr.
Auszug aus der Preisliste: Nobiliszweig, ein Meter: 2,50 Euro, kleiner Zweig (70 Zentimeter): 2 Euro, Handstrauß (fünf Zweige à 40 Zentimeter): 2,40 Euro. Nordmann, ein Meter: 2,30 Euro, 70 Zentimeter: 2,30 Euro, Handstrauß: 2,20 Euro. Ilex-Zweige: 1,20 Euro, Seidenkiefer-Zweige: 1,50 Euro, Schwarzkiefer-Zweige: 3 Euro. Misteln werden je nach Größe und Umfang berechnet.
