Er war ein wandelndes Lexikon, vor allem, wenn es um die Geschichte Hennefs und besonders um die seines Heimatortes Stadt Blankenberg ging. Professor Helmut Fischer ist, wie jetzt bekannt wurde, am Sonntagmorgen im Alter von 88 Jahren gestorben. Er war Lehrer, Heimatforscher, Hochschullehrer, Germanist und Denkmalpfleger. Zeit seines Lebens hat er Anekdoten, Märchen, Legenden und Sagen gesammelt, Urkunden und Dokumente gesichtet.

Seine Erkenntnisse hat er in mehr als 60 Bücher einfließen lassen. Ihn hat vor allem das Alltagsleben der Menschen in den Dörfern interessiert. Am 5. September 1934 kam er in Geistingen per Hausgeburt zur Welt. 1940 zog seine Familie nach Stadt Blankenberg. Als Kind schon neugierig, schaffte es der Hennefer direkt nach dem Krieg aufs Gymnasium. Nach dem Abitur 1957 studierte er in Bonn Germanistik, Geschichte und Volkskunde, ab 1959 zusätzlich an der Pädagogischen Akademie auf Lehramt.

Europäischen Märchenpreis erhalten

Von 1960 bis 1964 war er Volksschullehrer in Stadt Blankenberg, Germanistik und Geschichte studierte er weiter. Schon da vertiefte er sich in die Heimatgeschichte, forschte über die sprachliche Erschließung der Landschaft. 1969 erhielt er eine Dozentenstelle in Essen, 1972 habilitierte er und blieb bis 1996 Professor für Germanistik und Literaturwissenschaft an der Gesamthochschule Essen. 2002 erhielt Fischer den Europäischen Märchenpreis.

Mit Georadar

Bonner Firma sucht historische Relikte in Blankenberg

Von

Klaus Heuschötter

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Wie kommt Hennef zustande? Diese Frage beschäftigte ihn zeitlebens. Seit 1983 hatte er das Amt des städtischen Denkmalbeauftragten im Ehrenamt inne, ließ sich 2022 erneut dazu ernennen. Seit 1989 war er am Aufbau des Stadtarchivs beteiligt, das 1991 seine Arbeit aufnahm. Ein eigener Abschnitt   ist seinen Schriften vorbehalten.

Dazu gehört die Schriftenreihe des Verkehrs- und Verschönerungsvereins „Beiträge zur Geschichte der Stadt Hennef“, die er mit angestoßen und herausgegeben hat. Eine Gesamtausgabe seiner Publikationen und wertvolle Sammlungsstücke   hat er dem Archiv zur Verfügung gestellt.

„Seine historische Forschung war geprägt von wissenschaftlicher Präzision und Gewissenhaftigkeit ebenso wie von einer tiefen Liebe zu seiner Heimat, besonders zu Stadt Blankenberg“, würdigte ihn Bürgermeister Mario Dahm. „Mit Helmut Fischer verlieren wir einen bedeutenden Kenner Hennefer Geschichte. Die Stadt Hennef ist ihm zu großem Dank verpflichtet und wird ihm stets ein ehrendes Andenken halten.“