Kommentar zum Dreigestirn in Hennef„Es war höchste Zeit für eine Veränderung“

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Jungfrau Dieta, Prinz Gerd I. und Bauer Udo stellten bei ihrer Proklamation eine neue Hennef-Hymne vor. 

Wie ein Tsunami rauschte das Hennefer Dreigestirn durch den Saal der Mehrzweckhalle Meiersheide. Und nichts weniger als ein Erdbeben war es, das die KG Quer durch de Waat ausgelöst hatte mit ihrer Entscheidung für ein Trifolium.

Prinz, Bauer und Jungfrau in Hennef – das gibt’s doch gar nicht. Zumindest bislang. Da waren es immer Prinz und Prinzessin. Na ja, fast immer: Vor rund 50 Jahren war mal ein Bauer beim Prinzenpaar dabei.

Das männliche Dreigestirn in Hennef kam nicht überall gut an

Aber jetzt, mit einer männlichen Jungfrau – da hört der Spaß für einige offenbar auf. Besucher der Veranstaltung haben beobachtet, dass einige Gäste sogar empört von dannen zogen. Die Traditionalisten unter den Karnevalisten machten zwar gute Miene zum weiß Gott nicht bösen Spiel, aber toll fanden sie es nicht.

Dabei haben die drei doch nur das Kölner Karnevalsmotto aufgegriffen: Alles hätt sing Zick! Zeit für Veränderung war nun wirklich in Hennef. Die Prinzenpaare der vergangenen Jahre waren alle großartig, jedes auf seine Weise.

Doch das rebellische Element, das im närrischen Treiben stecken soll, konnten sie nicht ausleben. Zu eng getaktet sind Termine und Vorgaben. Da war es höchste Eisenbahn für eine Veränderung. Ob Prinz, Bauer und Jungfrau das vermögen, sei dahingestellt. Das Potenzial dafür haben sie.

Auf jeden Fall ist das Signal gesetzt. Denn wenn die höchste Position erst einmal in Frage gestellt ist, entsteht Raum für Verrücktes, gegen die Obrigkeit Gerichtetes, für wahrlich Jeckes. Jetzt kann es auch einen Einzelprinzen geben oder ein lesbisches Prinzessinnenpaar oder was auch immer. Die meisten jedenfalls sind begeistert von einem Dreigestirn in Hennef. 

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