KommentarDer Kauf von Lüftungsgeräten ist für Hennef nicht bezahlbar

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Luftfilter_Symbolbild

Beim Jugendmigrationsdienst des Kreises bereits im Einsatz: Mobile Raumluftfilter

Das deutliche, politische Signal hat der Schulausschuss gesandt. Von FDP und Grünen vorangetrieben und fraktionsübergreifend von allen gewollt, beschloss das Gremium die Beschaffung mobiler oder stationärer Luftreinigungsanlagen. Ob sich das aber finanzieren lässt oder ob das überhaupt Sinn ergibt, darf doch mal ernsthaft in Frage gestellt werden.

Natürlich muss für die Kinder bis zu zwölf Jahren, für die es bislang keine Impfungen gibt, alles getan werden, was sie vor einer Erkrankung schützt. Die Politik ist in der Pflicht, Strategien zu entwickeln, um Ansteckungen zu vermeiden. Und selbstverständlich sind finanzielle Argumente hinten anzustellen.

Beweis für den Nutzen der Geräte fehlt

Doch bislang gibt es keine ernstzunehmende Expertise oder Empfehlung, dass die Geräte im Kampf gegen die Pandemie wirklich hilfreich sind. Denn eines der wichtigsten Argumente entfällt: Ob nun mit oder ohne Anlagen, es muss weiter gelüftet werden. Die Hoffnung auf einen Winter ohne Jacken und Decken ist damit zunichte gemacht. Andererseits gab es aus den Schulen keine auffällige Zahl von Krankmeldungen aus dem vergangenen Winter, weder bei Schülern noch bei Lehrern.

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Das gewollte politische Signal muss jetzt in konkretes Handeln münden. Und dann könnte schnell Schluss sein. Rund eine Million Euro wird die Kommune kaum stemmen können, Zuschüsse sind bisher für die in Frage kommenden Räume nicht in Sicht.

Mag sein, dass sich das ändert. Aktuell indes werden die Experten im Haupt- und Finanzausschuss schwer ins Grübeln kommen. Spätestens bei der Kommunalaufsicht wird sich das Ansinnen vermutlich in Luft auflösen. Die Stadt steckt im Haushaltssicherungskonzept, eine solche Ausgabe wird wohl niemand genehmigen. Aber dann ist der schwarze Peter ja bei jemand anderem.

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