Neuer Krimi aus HennefNicole Peters macht eine Hochschule zum Tatort

Lesezeit 3 Minuten
DGUV_Krimi_Hennef

Auf dem Steimelsberg liegt die DGUV-Hochschule, Schauplatz des zweiten Krimis aus Nicole Peters’ Feder.

Hennef – Etwas abgelegen liegt die Hochschule der Gesetzlichen Unfallversicherung am Steimelsberg in Hennef. Den Campus der angehenden Versicherungsexperten hat sich die Hennefer Autorin Nicole Peters als Tatort eines rätselhaften Todesfalls ausgesucht. In ihrem zweiten Krimi „Nacht über dem Campus“ (KBV Verlag) erregt ein Leichenfund im Wohnheim der Hochschule die Neugierde von Rechtsanwältin Helen Freitag.

Sie kennt die Bildungseinrichtung gut, bei der sie selbst als Dozentin Seminare hält. Angeblich hat sich der Student Oliver mit Drogen und Alkohol selbst getötet, kurz nachdem er versucht hatte, sich mit der Rechtsanwältin in Verbindung zu setzen. Nicht nur das alarmiert die Juristin, auch ein dunkles Geheimnis in der Familiengeschichte des Toten nährt ihren Verdacht.

„Ich komme auf meinen Gassi-Runden mit dem Hund regelmäßig am Campus vorbei“, erzählt Krimi-Autorin Nicole Peters: „Als ich erfahren habe, dass dort die Studierenden nicht nur unterrichtet werden, sondern auch über Monate zusammenleben, schien mir diese geschlossene Welt ein reizvolles Ambiente für einen Kriminalfall zu sein.“

Peters, 1968 in Emmerich am Niederrhein geboren, war zum Geografiestudium nach Bonn gekommen, wo sie ihren Mann kennenlernte. Dieser stammt aus Hennef und machte sich hier mit einer Anwaltskanzlei selbstständig, in der heute auch die Autorin mitarbeitet: „Deshalb war es für mich auch naheliegend, die Protagonistin im Anwaltsmilieu anzusiedeln.“

Zweiter Fall der Romanheldin Helen Freitag

Für Helen Freitag ist „Nacht über dem Campus“ nach „Letzte Ausfahrt Auerberg“ (2019) der zweite Fall. Ursprünglich ist die Figur für eine Kurzgeschichte bei einem Literatur-Workshop entstanden, erzählt Nicole Peters, selbst Irland-Fan: „Helen ist recht klein, rothaarig und hat irische Wurzeln. Als mein Krimi-Projekt konkreter wurde, war rasch klar, dass sie die Hauptfigur wird.“

Empathie ist eine wichtige Eigenschaft ihrer Heldin: „Sie ist jemand, der vor Gericht die Opfer vertritt und nicht die Täter verteidigt.“ Da kann es nicht ausbleiben, dass sie den Tod des Studenten verdächtig findet.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nicole Peters hat das Schreiben während des Studiums für sich entdeckt, sie ist seit Jahren Mitglied in der Schreibwerkstatt Hennef und inzwischen auch im Krimi-Autorinnen-Netzwerk „Mörderische Schwestern“ aktiv. Ihr Debüt, der historische Roman „Land im Nebel“ (Gmeiner Verlag, 2018), spielt ebenfalls im Raum Hennef und war mit aufwendigen Recherchen verbunden: „Krimis und historische Romane sind auch die Bücher, die ich selbst am liebsten lese“, sagt die Autorin. Die Geschichten um die Anwältin Helen Freitag sollen jetzt in Serie gehen.

„Ein Krimi muss bei mir nicht unbedingt blutig sein“, sagt Nicole Peters: „Mich reizt mehr die psychologische Herangehensweise, bei der sich die Verbrechen aus den Figuren ableiten lassen und so auch neue Emotionen freisetzen.“ Das wird auch bei Helen Freitags neuem Fall nicht anders sein, der die Juristin nach Irland in das Heimatland ihres Vaters führen wird. Wie sie verrät, laufen die Recherchen dazu schon.

Nicole Peters, Nacht über dem Campus, 358 Seiten, 13 Euro, ISBN 978-3-95441-559-5, KBV Verlag

KStA abonnieren