Kirchengemeinde Oberkassel-KönigswinterProtestanten rücken auch am Rhein zusammen

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Die Vertreter der Christuskirche in der Altstadt können sich einen Fusion sehr gut vorstellen.

Königswinter  – Im März 2020 ist eine Fusion des Gemeindebezirks Königswinter-Altstadt mit der Gemeinde Oberkassel-Dollendorf ins Visier genommen worden. Die Kooperationsgespräche verliefen erfolgreich.

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Das evangelische Gemeindezentrum in Niederdollendorf: Ein Baustein bei der geplanten Fusion der Kirchengemeinde in Königswinter-Tal. 

Zu den Hintergründen: Nach dem Weggang von Pfarrerin Christina Gelhaar im Sommer 2019 in Königswinter wurde die Pfarrstelle aufgrund des Einsparpotenzials nicht mehr neu ausgeschrieben. Die Vertretung für den Gemeindebezirk Königswinter-Altstadt übernahm Pfarrerin Anne Kathrin Quaas aus Dollendorf. Um Ittenbach kümmerte sich Pfarrer Stefan Bergner aus Aegidienberg vertretungsweise.

Schnell war klar, dass hier Zusammenschlüsse der Gemeinden notwendig sind und in ersten Sondierungsgesprächen stellte sich heraus, dass sich die Gemeinden im Siebengebirge –Stieldorf/Heisterbacherrott, Oberpleis, Ittenbach und Aegidienberg – einen Zusammenschluss gut vorstellen konnten. Zu einem solchen Ergebnis kamen auch die Vertreter der Kirchengemeinden Oberkassel-Dollendorf und Königswinter-Altstadt im Rheintal.

4400 Protestaten in neuer Großgemeinde

In der neuen Gemeinde Oberkassel-Königswinter leben etwa 4400 evangelische Christen, die mit 800 in der Königswinterer Altstadt und jeweils 1800 in Dollendorf und Oberkassel vertreten sind. Das heißt für Pfarrerin Sophia Döllscher, die eine volle Stelle besetzt, und Pfarrerin Anne Kathrin Quaas mit einer Dreiviertelstelle rund 800 Gemeindeglieder mehr zu versorgen.

Synergieeffekte können mit ausgewählten gemeinsamen Gottesdiensten, im Gemeindebüro und nicht zuletzt in der Kantorei erzielt werden. Auch das gemeinsam zu feiernde Gemeindefest, das 2020 allerdings ausfallen musste, bietet Möglichkeiten, sich zu begegnen. (mmn)

In der Kirchengemeinde Bad Honnef fiel die Entscheidung, ihre jetzige Struktur beizubehalten. Pfarrerin Britta Beuscher sagte dazu: „Wir sind aufgrund unserer Größe in der Lage, wie bislang gewohnt weiterzuarbeiten und wollen das auch gerne tun.“

Die beiden Talgemeinden bildeten einen Steuerungskreis, der mit je drei Mitgliedern der Presbyterien besetzt ist und der eng vom Kirchenkreis, meist in Person von Superintendentin Almut van Niekerk und von Volker Matting, Controller im Verwaltungsamt Siegburg, begleitet und unterstützt wird. Einigkeit herrscht, dass das Gemeindeleben in allen Bezirken stattfinden kann. Während in Königswinter schon seit Jahren Gottesdienste zwischen Altstadt und Ittenbach wechselten, könnte es in der neuen Gemeinde ähnlich fortgesetzt werden.

Endgültiger Fusionsbeschluss könnte Ende Mai kommen

In einer Zoom-Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde Oberkassel am 11. April äußerten sich Teilnehmer sehr positiv. Am 9. Mai soll eine weitere Gemeindeversammlung im Anschluss an den Gottesdienst in Ittenbach folgen. Am 31. Mai stehen Sondersitzungen der Presbyterien beider Gemeinden auf dem Programm, die einen Beschluss zur Fusion verbindlich fassen sollen.d

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Hier steht auch die theologische Entscheidung zum Bekenntnisstand an, denn bislang hat die Gemeinde Oberkassel-Dollendorf eine reformierte und die Gemeinde Königswinter eine lutherische Prägung. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Betrachtung des Abendmahls – als Gedächtnis- oder Präsenzmahl.

Danach müssen noch der Kreissynodalvorstand und das Landeskirchenamt den Beschlüssen zuzustimmen, damit am 1. Januar 2022 der gemeinsame Weg der neuen Kirchengemeinde beginnen kann.

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