„Mosaik“ in KönigswinterSo sieht es zurzeit im Bildungs- und Kulturzentrum aus

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In einem langgezogenen Flur stehen auf der rechten Seite helle Holzmöbel mit kleinen Fächern für die Kleidung der Kindergartenkinder. Noch sind sie leer.

Die ersten Möbel stehen schon: Der Kindergarten „Rappelkiste“ bezieht einen Teil der Räume des „Mosaik“.

Seit Februar 2021 baut die Stadt Königswinter die ehemalige Paul-Moor-Schule zum Kultur- und Bildungszentrum „Mosaik“ um. Bei dem 4,7 Millionen-Euro-Projekt spielt auch der Klimaschutz eine Rolle.

Künftigen Kursteilnehmern der Volkshochschule Siebengebirge und Schülern der Musikschule Königswinter dürfte die Orientierung leichtfallen, wenn sie über die langen Flure des „Mosaik“ schreiten. Blau ist der Boden in der VHS-Abteilung, die Farbe Grün steht für die Musikschule. Und für die Pänz der Kita „Rappelkiste“ sind die Flure, auf denen am Donnerstag schon die ersten Möbel standen, in Beige gehalten.

„Hier ist etwas Tolles entstanden“,sagte Königswinters Technischer Dezernent Theo Krämer als die Stadt einen ersten Einblick in die ehemalige Paul-Moor-Schule in Oberpleis ermöglichte, die seit Februar 2021 zum Kultur und Bildungszentrum „Mosaik“ umgebaut wird.

Das große Gebäude diente zeitweise als Flüchtlingsunterkunft

Das große Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 2400 Quadratmetern wirkt, so der Eindruck bei einem Rundgang, wie ein Neubau. Dabei stammt es aus den 1970er Jahren und beherbergte bis 2013 eine Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises. Als die geschlossen wurde, kaufte die Stadt das Haus an der Boserother Straße für 1,2 Millionen Euro und nutzte es 2015 zwischenzeitlich als Flüchtlingsunterkunft.

Auf dem mit Schnee bedeckten Vorplatz des L-förmigen Gebäudes stehen ein gelber Bagger und auf Holzpaletten gelagerte schwarze Steine.

Auf dem Außengelände rund um die ehemalige Paul-Moor-Schule in Oberpleis sind noch umfangreiche Arbeiten nötig.

„Endlich“, so Ulrich Berres, Geschäftsbereichsleiter Kultur bei der Stadt Königswinter, bekommen die VHS Siebengebirge und die städtische Musikschule nun eigene Räume im „Mosaik“. Auch die Stadtratsfraktionen haben ihr Domizil in der ehemaligen Schule des Kreises. Und die Kita „Rappelkiste“ zieht laut Berres bereits schrittweise vom Forellenweg in die neuen Räume, an die sich im oberen Geländeteil des am Hang stehenden Hauses eine große Außenspielfläche anschließt.

Dort stehen allerdings noch – ebenso wie auf dem Vorplatz am unteren Haupteingang – weitere Bauarbeiten an. Ende Januar plant die Stadt die offizielle Eröffnung des Kultur- und Bildungszentrums, etwa drei Monate später als ursprünglich vorgesehen. Ein Wasserschaden – Regen drang in Teile des Gebäudes ein – ist laut Theo Krämer der Hauptgrund für die Verzögerung.

Dass die Kosten von anfangs 3,97 Millionen auf zurzeit 4,72 Millionen Euro gestiegen sind, hat unter anderem mit überraschend aufgetauchten Schäden am Wärmedämmverbundsystem zu tun. Die Politik beschloss statt einer einfachen Reparatur aus Klimaschutzgründen eine aufwendigere Kompletterneuerung der Wärmedämmung. Kostenpunkt: rund 300 000 Euro.

Die Ertüchtigung der Statik des Daches schlug mit 120 000 Euro zusätzlich zu Buche. Der Zweck dieser Aktion dient auch dem Klimaschutz: Auf dem Dach des „Mosaik“ soll eine Photovoltaikanlage installiert werden. Überhaupt, Stichwort Energie: Als „Meilenstein“ bezeichnet die Stadt Königswinter die Erneuerung der Beleuchtung im gesamten Gebäude durch LED-Technik. Ein Projekt, das vom Energieversorger Westenergie gefördert wurde. Laut Thomas Krischik von der Westenergie AG hat das Unternehmen einen großen Teil der LED-Technik finanziert.

Das Wandmosaik ist verschwunden

Deren Einsatz führt – zusammen mit dem Einbau von Bewegungsmeldern – laut Stefan Hillebrand vom IBJ Ingenieurbüro Jüngling dazu, dass pro Jahr rund 7800 Kilowattstunden Strom eingespart werden. Die Kohlendioxid-Emissionen verringerten sich so um etwa 3277 Kilogramm im Jahr. 

Der Name „Mosaik“ für die ehemalige Paul-Moor-Schule war übrigens Ergebnis eines kleinen Namenswettbewerbs der Stadtverwaltung. Der neue Name bezog sich auf die Vielfalt der künftigen Nutzungen, aber auch auf das große Wandmosaik am einstigen Haupteingang der Paul-Moor-Schule. Von diesem großen Kunstwerk fehlt jedoch, das musste Ulrich Berres am Donnerstag einräumen, jede Spur. „Es ist verschwunden.“

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