Um Freizeit und Ferienangebote ging es beim Kinder- und Jugendforum in Königswinter. Die Beteiligung der Kinder hat inzwischen Tradition.
KinderforumWelche Ideen Grundschüler für die Entwicklung der Stadt Königswinter haben

Mit Feuereifer bei der Sache: Grundschüler mit Jugendpfleger Stefan Schmied beim Kinder- und Jugendforum in der Aula Oberpleis.
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Da sage noch einer, in Königswinter ist nichts los! Den Spielplatz am Rhein finden die Kinder gut, das Schwimmbad auch. Den Sportplatz und das Siebengebirgsmuseum ebenfalls. Und dann sind da noch die Eisdiele und der Dönerladen und der Besuch bei Oma, um nur einige Punkte zu nennen.
Aufgelistet wurden sie am Donnerstag beim Kinder- und Jugendforum von insgesamt rund 35 Schülerinnen und Schülern aus drei Grundschulen auf die Frage hin, was sie an Königswinter gut finden. Diese frühe Form der Bürgerbeteiligung hat in Königswinter inzwischen eine Tradition.
Nicht alle Wünsche der Kinder kann die Stadt Königswinter umsetzen
„Es geht um eure Wünsche, Ideen und Anregungen für die Planung und die Entwicklung der Stadt“, sagte Bürgermeister Lutz Wagner. Aber Jugendpfleger Stefan Schmied, der die Foren organisiert und locker und kindgerecht moderiert, bremste zugleich die Erwartungen. „Nicht alle Wünsche kann man umsetzen, manche kosten viel Geld und dauern lange.“
Seit 2023 drehen sich die Kinder- und Jugendforen um die Themen Freizeit und Ferienangebote in Königswinter. Dazu wurden gestern die Klassensprecher der zweiten, dritten und vierten Klassen der Johann-Lemmerz-Grundschule in Königswinter, der Grundschule Oberdollendorf und der Drachenfelsschule gefragt.
Themen wurden in den Klassen vorbesprochen
Dort waren sie sozusagen Botschafter ihrer Klassenkameraden, denn das Forum war im Unterricht vorbereitet worden, wie Sven Haack, der Leiter der Lemmerz-Schule berichtete. Sozialpädagogin Sigrid Bömer, die am Donnerstag an einem der drei Tische fleißig die auf sie einprasselnden Idee und Wünsche notierte, hatte zuvor in allen Klassen die Fragestellungen besprochen und zuletzt am Dienstag noch mal vertieft, sagte Sven Haack.
Es versteht sich, dass die Schülerinnen und Schüler viele Vorschläge hatten, um Königswinter für sie noch schöner und besser zu machen. Eine Schaukel und eine Rutsche für den Schulhof, ein Kino im ehemaligen Sealife, ein Bodentrampolin an einem der Spielplätze, eine Bank an der Bushaltestelle vor der Schule oder auch mehr Grün für die Fußgängerzone zählten zu den Anregungen, die notiert wurden.
Danach stellten Vereine wie der TuS Oberpleis, die Pfadfinder und das Haus der Jugend in Niederdollendorf ihre Angebote vor. Kinder- und Jugendbeteiligung findet in Königswinter auch außerhalb der Foren statt. So sind vor der Neuausstattung des Spielplatzes in der Vulkanstraße die Pänz der nahen Kindergärten eingebunden worden.
65.000 Euro plante die Stadt für die Neugestaltung ein; in nächster Zeit soll der Platz eingeweiht werden. Für die Gestaltung des Schulhofes der Grundschule in Eudenbach hatten fünf städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen eines Nachwuchsführungskräfteprogramms die 80 Schüler beteiligt.

Mit Beteiligung der Kindergärten mit neuen Geräten ausgestattet: Der Spielplatz in der Vulkanstraße wird bald eröffnet.
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Das Projekt macht aber zugleich die Schwierigkeiten der Kinderbeteiligung deutlich. Denn je nach Variante müssten für den Schulhof bis zu 755.000 Euro aufgebracht werden. Und die Beteiligung der Kinder lief schon 2023. Mithin werden viele von ihnen gar nicht mehr auf der Grundschule sein, wenn „ihr“ Projekt Wirklichkeit wird.
Aber zumindest steht es noch auf der politischen Tagesordnung, vermutlich aber in abgespeckter Form, wie Bürgermeister Lutz Wagner und Stadtsprecher Florian Striewe am Rande des Kinderforums erklärten. Aus Kindersicht gefühlt noch eine Ewigkeit hin ist auch die Wiedereröffnung des Lemmerz-Freibades, die im Februar 2027 stattfinden solle, wie Wagner den Kindern versprach.
Drei Millionen Euro für das Freibad schon im Haushalt eingeplant
Die Stadt schaffe zwar kein größeres Bad (das ist wegen des Naturschutzgebietes drumherum nicht möglich), die Kinder würden aber ein modernes und komplett saniertes Freibad bekommen, sagte das Ende des Monats aus dem Amt scheidende Stadtoberhaupt. Für das Großprojekt auf halber Höhe zum Drachenfels, das rund neun Millionen Euro kosten soll, sind immerhin schon Investitionen in Höhe von drei Millionen Euro im Doppelhaushalt 2024/2025 eingeplant.