TunnelketteNadelöhr auf der Bundesstraße 42 in Königswinter bleibt noch bis Ende des Jahres

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Ein blauer Lastwagen mit Anhänger und ein grüner Hubsteiger stehen nachts neben einer hohen Betonwand. Die Bundesstraße ist gesperrt.

Mit Hilfe eines Krans und eines Hubwagens wurden in der Nacht zu Donnerstag Betonelemente an der Bundesstraße 42 demontiert.

Seit 2021 werden die Tunnel Oberdollendorf und Oberkassel an der B42 saniert und modernisiert. Das Mammutprojekt kostet rund 54 Millionen Euro.

Voraussichtlich im Sommer dieses Jahres findet in der Tunnelkette der Bundesstraße 42 der große Spurwechsel statt. Dann sollen die Arbeiten in den rheinseitigen „Röhren“ – also den Tunneln Oberkassel und Oberdollendorf – so weit abgeschlossen sein, dass die Bergseite an die Reihe kommen kann.

Die bis zu 50.000 Fahrzeuge, die zwischen Bonn-Oberkassel und Königswinter täglich auf der B42 unterwegs sind und zurzeit auf der gesamten Strecke nur mit Tempo 40 fahren dürfen, werden über die dann fertiggestellte Rheinseite geführt. Die Einspurigkeit je Richtung und damit die Stauanfälligkeit vor allem im Berufsverkehr bleibt den vielen Pendlern also erstmal erhalten.

Modernisierung der Tunnel dauert bis in die zweite Jahreshälfte 2025

Voraussichtlich Ende 2024 sollen die Arbeiten im „Nadelöhr“ Tunnel Oberdollendorf zum Großteil erledigt sein, sodass es „keine wesentlichen Verkehrseinschränkungen mehr geben wird“, hoffen laut Rainer Herzog, Pressesprecher beim Landesbetrieb Straßenbau NRW, die Verantwortlichen.

In der zweiten Jahreshälfte 2025 werde die Gesamtmaßnahme wohl abgeschlossen sein – vorausgesetzt, es gibt nicht weitere unliebsame Überraschungen.

Auf einem ausgefahrenen Hubsteiger arbeiten Personen an der Decke des Tunnels Oberdollendorf, der gelb beleuchtet und für den Verkehr gesperrt ist.

Die Beleuchtungsanlage wurde im gesperrten Tunnel überprüft.

Seit 2021 wird auf und an der vier Kilometer langen Strecke mit der Tunnelkette gebaut. Insgesamt investiert der Landesbetrieb rund 54 Millionen Euro in die Sanierung und die sicherheitstechnische Aufrüstung.

Die Corona-Pandemie und Materialmangel, aber auch einige böse Überraschungen (Lärmschutzplatten ließen sich nur schwer entfernen; Löschwasserleitungen, die eigentlich nur verlegt werden sollten, erwiesen sich als undicht) haben dazu geführt, dass die mal für Ende 2023 angepeilte Fertigstellung nicht zu halten war.

„Undichtigkeiten an den Betriebsgebäuden“

Zuletzt hat sich laut Landesbetrieb Straßenbau der Bauablauf erneut verzögert, weil es bei den jüngsten Starkregenereignissen „zu Undichtigkeiten an den Betriebsgebäuden“ gekommen sei, in denen etwa die Schaltschränke oder die Anlagen für die Sicherheitstechnik installiert sind.

„Sobald die Undichtigkeiten behoben sind, können die Montagearbeiten an den elektronischen Schaltanlagen fortgeführt werden und der folgende Bauabschnitt starten.“

Der sieht nach der Fertigstellung der Rheinseite („nach derzeitigem Kenntnisstand im Mai 2024“) und einer etwa 20-tägigen Umbauphase an den Überleitungsrampen ganz im Süden der Mammutbaustelle nun im Sommer den Baubeginn auf der Bergseite vor.

Schon im März 2023 hatten die Projektverantwortlichen die Erwartung geäußert, dass es bei den Maßnahmen auf der Bergseite weniger haken wird, weil man Erfahrungswerte auf der Rheinseite habe sammeln können. Beim Bauen im Bestand mit nur wenig Platz am Rand der Tunnel habe man nicht jedes Detail im Vorfeld abklären können, hieß es.

In zwei Nächten war die B42 in dieser Woche teilweise voll gesperrt, weil am Nordportal des Tunnels Oberdollendorf Lärmschutzelemente demontiert sowie Vermessungsarbeiten durchgeführt werden mussten.

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