Kommentar zum Lemmerz-FreibadDie Politik in Königswinter steckt halt in einer echten Zwickmühle

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Strahlend blau leuchtet das Wasser im Schwimmerbecken des Lemmerz-Freibades am Drachenfels in Königswinter.

Dem Lemmerz-Freibad am Drachenfels in Königswinter droht eine jahrelange Schließung.

Die Schwimmbäder sind in Königswinter ein hochemotionales Thema. Die Kommunalpolitiker stecken in einer Zwickmühle.

Das Thema Schwimmbäder ist in Königswinter spätestens seit dem langen Gerangel um Sanierung oder Neubau des Hallenbades ein hochemotionales. Und in solchen Situationen ist die Politik mitunter nicht zu beneiden.

In diesem Fall bei der Frage, ob sie eine zeitlich nur grob abschätzbare Schließung des Lemmerz-Freibades beschließt. Man kann dabei auch mal ins nahe Unkel schauen, wo 2006 die damalige Freibadsaison abgesagt wurde. Doch die marode Anlage ging – trotz des leidenschaftlichen Engagements vieler Bürger – nie wieder in Betrieb.

Dass das Lemmerz-Freibad im Naturschutzgebiet liegt, macht die Sache nicht einfacher. Konflikte um den Glaskubus auf dem Drachenfelsplateau oder aktuell um den Burghof sollten Warnung genug sein. Aber das ist allen Beteiligten in Rat und Verwaltung offenbar bewusst.

Das 1953 vom Fabrikanten Paul Lemmerz gestiftete Freibad war in den 1980er Jahren schon einmal sanierungsbedürftig. Damals musste es für rund fünf Jahre geschlossen werden. Inzwischen ist nicht nur die Technik marode, was im Vorjahr für einen um sechs Wochen verspäteten Saisonstart sorgte. Jetzt ist laut Stadt gar die Verkehrssicherheit nicht mehr garantiert.

Und kein Zweifel: Würde die Stadt Königswinter jetzt mehr als 100.000 Euro für Reparaturen ausgeben und könnte das Bad mangels Fachpersonal dann doch nicht öffnen – eine Erwähnung im nächsten Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes wäre ihr wohl gewiss. Man steckt halt in einer echten Zwickmühle.

Der Stadtrat hat sich aber klar zum Erhalt des Freibads bekannt. Wie auch immer also die Lösung fürs Lemmerz-Freibad aussieht und wie lange deren Umsetzung dauert – die Politik ist im Wort, und zwar über die nächste Kommunalwahl hinaus.

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