In der AltstadtStadt Königswinter will die Parkgebühren verdoppeln

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Parkende Autos stehen am Kutschenweg, der parallel zur Landstraße 331 verläuft.

Die Stadt Königswinter plant eine Verdoppelung der Parkgebühren in der Altstadt. Am Kutschenweg sollen die Parkplätze künftig gebührenpflichtig sein.

Ihre Parkraumbewirtschaftung will die Stadt Königswinter wieder in Eigenregie abwickeln. Durch eine Erhöhung der Parkgebühren will sie rund 250.000 Euro mehr einnehmen. Aber zunächst muss sie neue Parkscheinautomaten anschaffen.

Besucher der Altstadt von Königswinter müssen sich auf höhere Parkgebühren einstellen. Im Gespräch ist eine Verdoppelung auf einen Euro pro Stunde und einen Tageshöchstsatz von acht Euro in den Zonen Ost und Nord. Darüber hinaus soll die Gebührenpflicht auf den Kutschenweg parallel zur Landstraße 331, auf dem viele Ausflügler parken, und die Straße Am Lessing ausgeweitet werden.

Rund 250 000 Euro sollen zusätzlich in die Kasse der Stadt fließen, die bisher zwischen 360 000 und 380 000 Euro im Jahr (2018–2020) an Parkgebühren eingenommen hat. Die neue Gebührenordnung ist Teil eines Gesamtkonzeptes der Verwaltung zur Parkraumbewirtschaftung, das nächste Woche Thema im zuständigen Verkehrsausschuss ist. In Königswinter werden nur in der Altstadt Parkgebühren fällig; in der Zone Zentrum gilt zurzeit eine Höchstparkdauer von zwei Stunden.

Kosten halten sich in etwa die Waage

Eine Änderung: Nachdem die Stadtwerke Bonn seit November 2013 die Parkraumbewirtschaftung übernommen und dafür 22 Prozent der Einnahmen erhalten hatten, managt die Stadt das Ganze künftig wieder in Eigenregie. Der Vertrag ist Mitte dieses Monats beendet worden, so Joachim Fuchs, der bei der Stadt für das Thema Straßenverkehr zuständig ist. Für etwa drei Monate gelte jetzt eine Übergangslösung. Laut Sitzungsvorlage halten sich die Kosten für das SWB-Management und das Eigenregie-Modell in etwa die Waage. Bei der Stadt musste eine zusätzliche Stelle geschaffen werden.

Ein Parkscheinautomat mit verschieden farbigen Tasten steht in der Altstadt von Königswinter.

Die derzeitigen Parkscheinautomaten sollen durch moderne ersetzt werden. Rund 150.000 Euro kostet das die Stadt.

Und sie muss 30 neue Parkscheinautomaten anschaffen, was einmalig mit insgesamt rund 150.000 Euro zu Buche schlagen würde. An den neuen Automaten ist eine Bezahlung mit EC-Karte, Kreditkarte oder per Smartphone möglich, aber nicht mehr wie bisher mit Bargeld. Das Bezahlen über eine Handy-App funktioniere schon seit etwa zwei Jahren auch in Königswinter und werde inzwischen recht gut angenommen, sagt Fuchs. Mit den neuen Automaten werde durch die Eingabe des Fahrzeugkennzeichens „die Ausgabe eines Parkscheins obsolet“, heißt es in der Vorlage für den Verkehrsausschuss. Durch die bisherige Münzzahlung seien die Automaten dagegen störanfällig, und sie müssten umständlich regelmäßig geleert werden, das sei weder zeitgemäß noch sinnvoll.

Parkgebühren in der Altstadt im Vergleich „sehr moderat“

Der Ausschuss hatte sich erstmals am 30. November 2021 mit dem Thema neue Parkraumbewirtschaftung befasst, da allerdings in nicht-öffentlicher Sitzung. Damals stimmt er dem Eigenregie-Modell mehrheitlich zu. Es wurde aber auch die Erwartung geäußert, dass Anwohner „nicht über Gebühr“ zusätzlich belastet würden. Für das parkplatzunabhängige Parken in den verschiedenen Altstadtzonen soll es denn auch wie bisher bei 360 Euro im Jahr bleiben, so Joachim Fuchs. Und Anwohner der Parkzonen Zentrum und Ost beispielsweise sollen wie bisher eine Ausnahmegenehmigung bekommen können, um auf den Parkplätzen „Brenneis“ beziehungsweise „Bobby“ parken zu können.

Die Verwaltungsgebühr dafür soll aber laut Joachim Fuchs von 30 auf 60 Euro im Jahr erhöht werden. Königswinter, betont er, habe „sehr moderate“ Parkgebühren und läge im Vergleich auch mit den höheren Tarifen eher am unteren Rand.


Bau und Verkehrsausschuss Dienstag, 22. November, 17 Uhr, Arbeitnehmerzentrum Königswinter.

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