Meterhohe FlammenFür Katze ins brennende Haus gerannt – Mann stirbt in Lohmar

Lesezeit 3 Minuten
Feuer kommt aus den Fenstern im oberen Stockwerk eines Hauses

Bei einem Brand an der Straße Am Burgweiher ist ein 56 Jahre alter Mann ums Leben gekommen.

Der Mann und seine Mitbewohnerin hatten sich schon ins Freie gerettet. Er lief allerdings noch einmal ins Haus, um seine Katze zu retten.

Ein 56 Jahre alter Mann ist am frühen Mittwochmorgen bei einem Brand in einem Einfamilienhaus an der Straße Am Burgweiher ums Leben gekommen. Er hatte sich mit seiner 54 Jahre alten Mitbewohnerin bereits ins Freie retten können.

Doch dann lief er noch einmal in das brennende Gebäude, um eine Katze zu suchen. Dabei verlor er offensichtlich das Bewusstsein und stürzte zu Boden. Feuerwehrleute fanden den Bewusstlosen später, die Wiederbelebung blieb erfolglos.

Gegen 2.50 Uhr war eine Nachbarin von ihrer Tochter geweckt worden. Die hatte Schreie gehört, Fenster waren geplatzt. Sie setzte einen Notruf, eilte ins Freie und bekam mit, dass das Paar nach draußen gekommen war. Der 56-Jährige war zwischenzeitlich aber schon wieder in die Flammen gelaufen. Sie hielt die 54-Jährige davon ab, ebenfalls in das Haus zu laufen. Andere Nachbarn kümmerten sich um sie.

Mann in Lohmar in brennendes Haus gerannt – Suche schwierig

Ein Streifenwagen war zuerst an der angegebenen Adresse. Eine Beamtin suchte mit einem Helfer das Erdgeschoss ab, doch in das Obergeschoss konnten sie nicht mehr vordringen. Dort schlugen ihnen die Flammen entgegen.

Kurz darauf trafen die ersten der insgesamt 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr ein. Sofort gingen zwei Trupps unter Atemschutz über eine schneeglatte Außentreppe aus Metall zur Menschenrettung vor. In dem verwinkelten Bau gestaltete sich die Suche schwierig, dichter Rauch und die Hitze erschwerten ihre Arbeit zusätzlich. Alle Rollladen waren geschlossen, so konnte auch kein Licht von außen eindringen.

Die Feuerwehr versucht mithilfe einer Drehleiter an die Flammen im Obergeschoss zu kommen.

Die Flammen hatten sich in den schwer zugänglichen Spitzboden ausgebreitet.

Schließlich fanden sie das Opfer vor einem Giebelfenster, in einem von der Treppe weit entfernten Raum. Schnell brachten sie ihn nach draußen. Der Rettungsdienst und ein Notarzt übernahmen sofort und noch auf der Straße die Wiederbelebung. Doch die Verbrennungen und die Rauchgasvergiftung waren zu schwerwiegend, der Patient starb noch an der Einsatzstelle.

Brand in Lohmar: Dach brennt vollständig aus

Der Leiter des PSU-Teams, des Teams zur psycho-sozialen Unterstützung, Frank Pütz, kümmerte sich um die 54-Jährige, später kam noch ein Notfallseelsorger hinzu. Die Frau war leicht verletzt, sie wurde vom Rettungsdienst versorgt.

Die Brandbekämpfung gestaltete sich schwierig. Die Flammen hatten sich in den schwer zugänglichen Spitzboden ausgebreitet, das Dach brannte vollständig aus. Immer wieder flackerte es auf. Von der Drehleiter aus ließ der Einsatzleiter, Brandoberinspektor Karsten Pleuger, Dachziegel abdecken, um an die eigentlichen Brandherde heranzukommen. Noch zwei Stunden nach der Alarmierung war Feuerschein zu sehen, die Flammen schlugen durch die Dachhaut.

Lohmar: Feuerwehrleute hatten viel Rauch abbekommen

Sämtliche Einheiten waren alarmiert worden. Nach einer ersten Einschätzung des Feuerwehrpressesprechers, Timo Pleuger, war der Brand im Bereich des Badezimmers ausgebrochen. Er schätzte den Schaden auf mehr als 100.000 Euro. Der Atemschutzgerätewagen des Kreisfeuerwehrhauses rückte an, um die Pressluftflaschen auszutauschen. In den Zelten der Einsatzstellenhygiene kleideten sich die Trupps neu ein, die im Einsatz viel Rauch abbekommen hatten. Das PSU-Team kümmerte sich auch um die Wehrleute, die an der vergeblichen Rettung beteiligt waren.

Der Kriminalwachdienst wurde ebenfalls gerufen, um erste Spuren und Hinweise zu sichern. Das ausgebrannte Haus, das nicht mehr bewohnbar ist, wurde beschlagnahmt. Brandermittler werden die Ursachenforschung aufnehmen.

KStA abonnieren