DiamanthochzeitLohmarer Ehepaar hat fünf Kinder, 19 Enkelkinder und 18 Urenkel

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Sozialdemokratisch und katholisch sind zwei Markenzeichen des Jubelpaares, das sich mit der Großfamilie am Samstag auf der Treppe der Kirche zum Erinnerungsfoto zusammenstellte.

Sozialdemokratisch und katholisch sind zwei Markenzeichen des Jubelpaares, das sich mit der Großfamilie am Samstag auf der Treppe der Kirche zum Erinnerungsfoto zusammenstellte.

Lohmar – Bei soviel Nachkommenschaft kann man schon mal den Überblick verlieren. Nicht nur im eigenen Haus. Deshalb aufgepasst bei dieser Familienschilderung! Udo und Mechtild Krieger bekamen fünf Kinder, vier Mädchen und einen Jungen.

Diese Nachkommen-Generation bescherte dem heutigen Diamantpaar 19 Enkelkinder im derzeitigen Alter von 19 bis 36 Jahren. Die Enkel wiederum legen mit der Bescherung so richtig los. Der aktuelle Stand lautet: 18 Urenkelkinder im Alter von acht Monaten bis sechs Jahren – Tendenz steigend. Das alles ergab sicherlich keine kleine Rechnung, als die Familie und noch ein paar mehr zur Feier der Diamanthochzeit am Samstag in den Saal Fielenbach in Birk kamen, um Mechtild (81, geb. Schmitt) und Udo (83) Krieger mehr als einmal hochleben zu lassen.

Der Stammbaum, künstlerisch gestaltet von Tochter Marion Ridil, zeigt das Diamantpaar Krieger mit der Nachkommenschaft ohne angeheiratete Partner und Partnerinnen.

Der Stammbaum, künstlerisch gestaltet von Tochter Marion Ridil, zeigt das Diamantpaar Krieger mit der Nachkommenschaft ohne angeheiratete Partner und Partnerinnen.

Viele Nachkommen sind nicht das einzige Markenzeichen der Ehejubilare. Sozialdemokratisch und katholisch sind zwei weitere. So hat sich die SPD-Gesinnung des Opas, eines gebürtigen Seelscheiders und gelernten Huf- und Wagenschmiedes, der irgendwann wie so viele andere bei der Firma Walterscheid in Lohmar landete, auch auf Enkel Thomas Roßrucker übertragen. Der war bis vor Kurzem Lohmarer Juso-Vorsitzender und hat gerade seinen Elektromeister im Handwerk gemacht. „Der wird bestimmt auch mal Bürgermeister“, spielte die Oma scherzhaft auf einen weiteren zu erringenden Meistertitel in Lohmar an.

Sie selbst, aus dem Westerwald stammend, steht entscheidend für das katholische Element in der Familie. Nicht weil sie eine Großnichte des Kölner Kardinals Joseph Höffner (1906 – 1987) ist, sondern weil sie über 20 Jahre lang die katholische Frauengemeinschaft in Birk und den katholischen Weiberkarneval („karnevalistisches Kaffeestündchen“) leitete und bekannt war für ihre Büttenreden. „Davon habe ich noch Aktenordner voll“, sagt sie, die wie viele in der großen Familie nicht auf den Mund gefallen ist.

Früher kam übrigens Ortspfarrer Georg Remke oft zu den Kriegers nach Hause. Heute ist es Pfarrer Peter Weiffen, der obwohl von Siegburg nach Köln-Brück gewechselt, gern noch sonntags zu Kaffee und Kuchen ins Birker Haus der Kriegers kommt.

Dort kann es sonntags voll werden. Denn die fünf verheirateten Kinder wohnen alle nicht weit weg, zwei in Braschoß (Josefine Müller und Marion Ridil), einer in Geber (Thomas Krieger), eine in Inger (Regine Roßrucker) und eine im selben Haus in Birk (Angelika Wollny, bekannt auch als Leiterin der Gesamtschule Paffrath). Kennengelernt haben sich die zwei Jubilare beim Schützenfest in Siegburg, geheiratet wurde 1957. Mechtild Schmitt, die früh ihre Mutter verlor, war 14-jährig als Hausmädchen nach Siegburg gekommen. Nachdem die Kinder groß waren, hat sie als Autodidaktin bei Anna Moden in Siegburg geschneidert.

Udo Krieger hat im Männergesangverein Birk als 2. Tenor mitgemacht und seine Frau unterstützt, sich bei ihrem Karneval an die Kasse gesetzt. „Er war der Chef von den Eintrittskarten“, erzählt Tochter Josefine Müller. Nicht nur da, wo immer sein handwerkliches Können und Schmiedarbeiten nötig waren, half er ehrenamtlich aus, ob in der Kirche oder bei den Altenrather Sandhasen, als deren Bühnenaufhängung schlapp machte, beim Innenausbau der Häuser zweier Kinder oder als Bring- und Holdienst für einige Enkel im Kindergarten.

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