Gefährlicher EngpassHangstraße an Aggerbrücke soll saniert werden

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Vor rund sechs Jahren erst wurde die neue Aggerbrücke zwischen Kreuznaaf und Höngesberg errichtet.

Vor rund sechs Jahren erst wurde die neue Aggerbrücke zwischen Kreuznaaf und Höngesberg errichtet.

Lohmar – Seit einem Jahr rückt einmal in der Woche ein Vermesser am Höngesberg an. Er kontrolliert mittels aufgebrachter Marken, ob die rissige Straße stabil ist oder der Hang weiter abrutscht. Denn im Frühjahr 2019 ist das Bankett zwischen der B 484 und Scheiderhöhe am steilsten Stück abgebrochen, seitdem wird der Verkehr dort einspurig geführt. Lohnt sich die teure Reparatur, oder sollte die Verbindung aus dem Tal zur Ortschaft Höngesberg gekappt werden? Darüber debattierte der Ausschuss für Bauen und Verkehr.

Lohmar: Lange Sanierung am Höngesberg

Die Verbindungsstraße sei unverzichtbar, ansonsten drohten weite Umwege, argumentierte Rolf Schmelzer (SPD). Erst vor wenigen Jahren sei die Aggerbrücke bei Kreuznaaf als Zuweg zur Straße Höngesberg neu gebaut worden, erinnerte Guido Koch (CDU). Die rund 100 Jahre alte, marode Betonbogenbrücke war Ende 2013 abgerissen worden, die neue kostete rund 900 000 Euro. Fast ebenso viel wird voraussichtlich die Reparatur der zwischenzeitlich notdürftig geflickten Straße verschlingen.

In einem Gutachten des beauftragten Ingenieurbüros Stelter (Siegburg) wurde die zweispurige Wiederherstellung mit einer stützenden Bohrpfahlwand auf 785 000 Euro geschätzt. Die Befestigung mit Stahlbetonankern sei zwar 60 000 Euro billiger, aber die schlechtere Lösung. Eine dauerhaft einspurige Verkehrsführung würde 630 000 Euro kosten, nötig sei dann aber vermutlich auch eine Ampelregelung an diesem doch sehr langen Stück, sagte Horst Becker (Grüne).

Hans Heinz Eimermacher (CDU) fragte, in welcher Verfassung sich der Rest der Hangstraße befinde: „Droht sie zu einem Fass ohne Boden zu werden?“ Michael Stelter, Experte für Straßen- und Kanalbau, konnte die Kommunalpolitiker beruhigen: „An dieser Stelle ist die Böschung am höchsten, hier geht es 7,50 Meter in die Tiefe. An den anderen Straßenabschnitten herrscht ein ganz geringes Risiko.“

Die Stadt müsse die Investition vermutlich aus eigener Kraft stemmen, auf Fördermittel könne man nicht hoffen, so der Beigeordnete Michael Hildebrand: „Die Reparatur gehört zur normalen Unterhaltung einer Straße.“ Gleichwohl werde er mit der Bezirksregierung über mögliche Zuschüsse sprechen.

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Die Experten rechnen mit einer Bauzeit von etwa 16 bis 20 Wochen. Bis zu fünf Monate wird der Abschnitt komplett gesperrt, müssen die Anlieger weite Wege in Kauf nehmen. Dann herrsche aber lange Ruhe, stellte der Ingenieur in Aussicht: „Das hält Jahrzehnte.“

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