Schon immer auf AbstandGolfer im Rhein-Sieg Kreis dürfen wieder auf den Platz

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Abstand halten brauchen Golfer erst gar nicht zu lernen. Meist war schon immer Distanz gegeben.

Abstand halten brauchen Golfer erst gar nicht zu lernen. Meist war schon immer Distanz gegeben.

Much – Am östlichen Ortsrand von Much zwischen Wahnbachtal und Bundesstraße 56 fliegen die Bälle. Die Golfer dürfen wieder ihren Sport ausüben. „Jeder kann wieder spielen“, berichtet Antonio Catalân, der Manager des Golfclubs Burg Overbach, erleichtert. Allerdings durften die Sportler bis zum Ende der vergangenen Woche nur in Zweiergruppen auf die Bahnen.

Inzwischen sind Vierergruppen erlaubt – streng im Zehn-Minuten-Abstand mit Voranmeldung. Völlig verzichten müssen sie noch auf den geselligen Teil ihres Hobbys. Snacks und Getränke nach der körperlichen Betätigung sind noch tabu. Kommen, Spielen, Gehen lautet die strenge Devise. „Mehr Sicherheit als beim Golf gibt’s nicht“, ist der Manager sicher.

Keine Drängelei

Wer Golfen möchte, muss sich in Much per App, über die Homepage oder telefonisch anmelden. Vor dem Büro, wo sonst bei einem Bierchen noch geplauscht wird, hängen in diesen Zeiten an einer Flipchart Listen mit den Namen der angemeldeten Sportler. Pünktlich starten auch Ulrich Haas und Winfried Wulf ihre Runde über die 18-Loch-Anlage.

„Ich finde die festen Startzeiten gut,“ meint Wulf. Und auch sein Partner Haas kann sich vorstellen, die festen Buchungen auch nach den coronabedingten Einschränkungen beizubehalten. „Keiner drängelt, das ist besser als vorher“, ergänzt auch Peter Kneip.

Sowieso auf Abstand

Dass Golfer nicht erst lernen müssen, Abstand zu halten, demonstrieren Haas und Wulf gleich beim ersten Abschlag. Mindestens fünf Meter Sicherheitsabstand zum schlagenden Sportler sind Pflicht. Bis zum Grün, wo eingelocht wird, vergrößert sich der Abstand naturgemäß, weil jeder dahin gehen muss, wo sein Ball gelandet ist. Und auch in der Nähe der Fahne, die das Loch markiert, ist Distanz oberstes Gebot.

„Zehn Meter sind das in der Regel“, berichtet Wulf. „Damit niemand die Stange anfassen oder tief ins Loch greifen muss, haben wir jetzt kleine Böden angebracht“, erklärt Catalân. So kann jeder mit zwei Fingern den eingelochten Ball wieder einsammeln.

Große Freude

„Endlich können wir wieder spielen“, freut sich Doris Heinz, die mit ihrem Mann die Schlägertaschen auf einem der Elektrowagen verstaut. Heute nehmen die Senioren die große 18-Loch-Runde in Angriff. Die kleine schaffen sie auch zu Fuß. Bei zehn Kilometern sei einer der Wagen angebracht.

Die, so Catalân, würden von den Golfern vorbestellt und nach jedem Einsatz gereinigt und desinfiziert. Schläger, Taschen und Caddys dagegen seien Privateigentum. „Die bringt jeder mit oder holt sie aus einer der angemieteten Boxen im Lager.“

Gereinigt und desinfiziert

Gespannt verfolgen die Mucher Sportler derzeit die Nachrichten. Erfreut haben sie registriert, dass sie mit der Lockerung der Kontaktsperre wieder in den gewohnten Vierer-Gruppen starten dürfen. Sehnlichst erwarten sie jetzt die Öffnung von Kais Restaurant im Nebengebäude der Burg.

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Der Gastronom hat derzeit wie viele seiner Kollegen auf einen Abhol- und Bring-Service umgestellt. Wenn er wieder – mit Sicherheitsabständen – im Gastraum oder auf der Terrasse servieren dürfte, wären die Golfer seine ersten Gäste.

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