Nach Sanierung der HauptstraßeAutofahrer klagen über „Buckelpiste“ in Niederkassel

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Viele Autofahrer kritisieren die gerade erst sanierte Hauptstraße als „Buckelpiste“.

Niederkassel – Mehr als ein Jahr Bauzeit und Baukosten in Millionenhöhe – die Sanierung der Hauptstraße zwischen Niederkassel-Ort und Rheidt hat viel Zeit und Geld verschlungen. Seit einigen Tagen fließt der Verkehr wieder auf dem monatelang gesperrten Strecke – und prompt entspinnt sich in den sozialen Medien eine heftige Diskussion über die Qualität der durchgeführten Arbeiten. „Range-Rover-Teststrecke“, „Sekundenschlaf hat da keine Chance“, heißt es in einer Niederkassel-Gruppe bei Facebook, „Buckelpiste“, lautet das Urteil über die sanierte Straße in einem anderen Kommentar und ein User schreibt „Hab noch nie so viele Bodenwellen auf einer nigelnagelneuen Straße gesehen“.

Auf einer Länge von rund 1700 Metern ist die stark beschädigte Tragschicht der Straße erneuert worden, ebenso der Fahrbahnbelag. Auf der westlichen Straßenseite wurden zudem der kombinierte Rad- und Gehweg saniert und die Straßenbeleuchtung modernisiert. An den Ortsausgängen von Niederkassel-Ort und Rheidt bremsen jetzt zudem Aufpflasterungen Autofahrer, die allzu schnell unterwegs sind.

Kritik auch im Rathaus

Die Kritik, die sich an zahlreichen Bodenwellen und Unebenheiten entzündet, ist auch im Rathaus angekommen. „Das Ergebnis der neu gebauten Straße zwischen Weidenstraße und Marktstraße stellt auch die Stadt Niederkassel nicht zufrieden“, räumt Rathaussprecher Markus Thüren auf Anfrage dieser Zeitung ein.

Tatsächlich sei die sanierte Straße von Seiten der Stadt auch noch nicht abgenommen worden. Man habe sie allerdings bereits für den Verkehr freigeben müssen, weil die Umleitung der RSVG-Linienbusse wegen anderer Bauvorhaben nicht länger aufrechterhalten werden konnte. „Darüber hinaus wäre es unzumutbar gewesen die Straße weiterhin für den öffentlichen Verkehr zu sperren, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind“, so Thüren.

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Die von vielen Autofahrern bemängelten Fahrbahnunebenheiten seien auch von den Experten der Stadtverwaltung festgestellt worden. Eine sogenannte Ebenheitsmessung habe allerdings ergeben, „dass die zahlreichen Unebenheiten bis auf einige Ausnahmen im Toleranzbereich liegen und nicht als Mangel zum Tragen kommen“. Die mit den Arbeiten beauftragte Firma habe deshalb nur punktuelle Sanierungen vorgeschlagen. Diese würden aus Sicht der Stadtverwaltung allerdings zu keinen Verbesserungen führen. Die Stadt stehe daher in weiteren Verhandlungen mit dem Bauunternehmen.

Ausdrücklich gewollt sind nach Angaben Thürens die Fahrbahnunebenheiten am Niederkasseler Ortsein- und am Rheidter Ortsausgang: Die Aufpflasterungen seien als Mittel zur Verkehrsberuhigung bei einer Bürgeranhörung von Anwohnern ausdrücklich gefordert und später dann von den zuständigen politischen Gremien beschlossen worden.

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