Vor den OsterfeiertagenNiederkassel sperrt Teile des Mondorfer Rheinufers

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Niederkassel – Die Stadt sperrt kurz vor den Osterfeiertagen wegen der Coronakrise einen Teil des Mondorfer Rheinufers. Von Donnerstag an sind die Terrassen am Fähranleger und der große Parkplatz nicht mehr für Besucher zugänglich. Auch der Eispavillon und eine Imbissbude werden geschlossen. Über die Einschränkungen sprach Peter Freitag mit Bürgermeister Stephan Vehreschild.

Warum greift die Stadt zu so drastischen Mitteln?

Am vergangenen Wochenende haben wir leider feststellen müssen, dass sich Menschen in großer Zahl nicht an die derzeit geltenden Abstands- und Kontaktregeln gehalten haben. Vor allem im Bereich der Betontreppen am Fähranleger kam es zu massiven Verstößen.

Was bedeutet „massiv“?

Das Ordnungsamt hat allein am vergangenen Sonntag 55 Ordnungswidrigkeitsverfahrenen eingeleitet. Die Zahl der Verstöße war allerdings um ein Vielfaches höher.

Wir mussten Mitarbeiter, die die Einhaltung der in der Coronakrise geltenden Regeln kontrollieren, aus anderen Teilen der Stadt abziehen und sie nach Mondorf schicken, um das Problem zu bewältigen.

Gibt es diese Verstöße denn nur tagsüber bei schönem Wetter, wenn üblicherweise Ausflügler unterwegs sind?

Nein, leider nicht. Wir bekommen inzwischen unzählige Hinweise von Anwohnern des Rheinufers, dass sich dort auch zu anderen Tages- und Nachtzeiten Leute aufhalten und die Kontakteinschränkungen und Abstandsregeln nicht einhalten. Auch nachts zwischen 2 und 4 Uhr.

Geschlossen werden auch ein Eispavillon und eine Imbissbude. Wie reagieren die Gastronomen, die die Coronakrise ohnehin hart trifft?

Wir haben mit beiden gesprochen und sie haben Verständnis für unsere Entscheidung. Wenn sie beide Geschäfte geöffnet lassen und sich die Kunden an die Abstandsregeln halten, dann kommt die Warteschlange für die Imbissbude im Zweifel der Schlage vor dem Eispavillon in die Quere, das geht einfach nicht. Der Betreiber des Eispavillons kann immerhin sein in der Nähe gelegenes Eiscafé weiterbetreiben. Für die Betreiber der Imbissbude, die ja erst kürzlich eröffnet wurde, tut es mir wirklich sehr leid.

Wie reagieren die Menschen auf die Kontrollen?

Es ist unglaublich, wie aggressiv unsere Mitarbeiter mitunter verbal angegangen werden. Einige Menschen sind total uneinsichtig. Wir haben beispielsweise den Basketballplatz am Rheinufer schon vor einigen Tagen mit Flatterband gesperrt.

Trotzdem spielen Jugendliche dort weiter Basketball. Gerade hatte ich einen dreiseitigen Brief eines Jugendlichen auf dem Schreibtisch, der argumentiert, man gefährde doch niemanden, wenn man seinem Sport nachgehe.

Sind das nur Niederkasseler oder auch Erholungssuchende aus anderen Kommunen?

Dass wir auch den großen Parkplatz am Rheinufer sperren, zeigt, dass es da auch um Leute von außerhalb geht.

Gelten die Sperrungen nur während der Ostertage?

Nein, das ist erstmal unbefristet, auch wenn es mir in der Seele wehtut.

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Aber wir behalten uns natürlich vor, das auch wieder zu beenden. Wir werden uns anschauen, ob die Regeln eingehalten werden.

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