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RheinbrückeBrücke soll bei Lülsdorf entstehen

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Der Rhein bei Wesseling und Lülsdorf. Wo genau die geplante Brücke entstehen soll ist noch unklar.

Niederkassel/Rhein-Sieg-Kreis – Die Stadt unternimmt einen neuen Versuch, Niederkassel besser an das überörtliche Verkehrsnetz anzuschließen. Nach dem Willen des Stadtrates soll eine Brücke über den Rhein bei Wesseling und Lülsdorf Teil einer neuen Verbindung zwischen der linksrheinischen Autobahn 555 und der rechtsrheinischen Autobahn 59 werden. Die Brücke soll auch eine Gleistrasse für eine Eisenbahn- oder Stadtbahn-Verbindung erhalten. Die Politiker versprechen sich durch den Brückenbau langfristig eine wirtschaftliche Belebung für ihre Stadt. Bislang, so argumentieren sie, ist der Rhein nicht nur eine natürliche Grenze, sondern auch eine „Barriere für die wirtschaftliche Entwicklung“. Der Niederkasseler Stadtrat schlägt einstimmig vor, das Projekt für den Bundesverkehrswegeplan 2015 anzumelden. Ein entsprechendes Schreiben aus dem Rathaus traf am Donnerstag im Kreishaus ein. Dort müssen die Verkehrsexperten aus den Fraktionen bis zum 19. Oktober entscheiden, welche Straßenprojekte aus der Bezirksregierung für eine mögliche Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan gemeldet werden.

Zu den vordringlichen Verkehrsprojekten, die in den kommenden Jahren mit Hilfe von Geld aus dem Bundeshaushalt verwirklicht werden müssen, gehört nach Auffassung der Kreisverwaltung auch der sechsspurige Ausbau der A 59 zwischen Porz-Lind und dem Autobahndreieck Sankt Augustin West sowie die Verbreiterung der A 59 zwischen Autobahndreieck Sankt Augustin West und dem Dreieck Bonn Beuel auf acht Spuren. Zu den besonders wichtigen Projekten, die in den Bundesplan aufgenommen werden sollten, gehören nach Auffassung der Kreisverwaltung unter anderem auch der sechsspurige Ausbau der A 61 zwischen den Kreuzen Bliesheim und Meckenheim, die Ortsumgehung Hennef-Uckerath (B 8) sowie die Ortsumgehung Much (B 56).

Politischen Sprengstoff birgt der Vorschlag der CDU-Kreistagsfraktion, auch den so genannten Ennertaufstieg ins Siebengebirge und die Bonner Südtangente beim Bund anzumelden. Die Christdemokraten berufen sich bei ihrer Forderung auf ein von Bund und Land in Auftrag gegebenes Verkehrsgutachten, das diesem Straßenbauprojekt bei der Lösung der Verkehrsprobleme in der Region ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis attestiert. Bei der SPD, aber auch bei den Grünen, dem Juniorpartner der CDU in der Kreistagskoalition, stößt diese Forderung aber auf erhebliche Bedenken.

Welche Projekte der Kreis für den Bundesverkehrswegeplan anmeldet, muss der Verkehrsausschuss des Kreistags entscheiden. Weil die Politiker sich noch mit dem Bonner Stadtrat abstimmen wollen, hat der Landrat bei der Bezirksregierung um mehr Zeit gebeten. Sollte kein Aufschub gewährt werden, müssen die Politiker in den Herbstferien zu einer Sondersitzung zusammenkommen.