TheatervereinDaphnes turbulentes Liebesglück in Rheidt

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Drei Schauspieler des Theatervereins Rheidt auf der Bühne: Shirin Stett als Daphne, links neben ihr Johannes Mies als Robert und rechts Daniel Gómez Sandow als Karl.

Die anspruchsvolle Daphne (Shirin Stett) hat mit Robert (Johannes Mies, links) und Karl (Daniel Gómez Sandow) gleich zwei Verehrer zur Auswahl.

Der Theaterverein Rheidt zeigt in Niederkassel ein temporeiches Boulevardstück.

Eine Frau zwischen drei Männern – das kann ein Drama oder eine Komödie werden. Im Winterstück „Hochmut fällt am besten“ des Theatervereins Rheidt sorgt diese herausfordernde Konstellation für viel Gelächter. Im Mittelpunkt steht Daphne Dinar (Shirin Stett), eine Frau mit einem nunja, robusten Selbstvertrauen. Als ihr Mann Robert (Johannes Mies) sie nicht angemessen anhimmelt, wird er kurzerhand aussortiert. Mattes Grau (Marius Wilke), der ebenso wohlhabende wie stoffelige Spross einer angesehenen Familie aus Bad Honnef, ist als neuer Ehemann auserkoren, eine Ehe, die Robert unbedingt verhindern will.

Seine Verbündete ist ausgerechnet Daphnes Schwester Daisy (Kristin Klein), die seit langen in den Ex ihrer Schwester verknallt ist. Ihre Mutter Johanna (Silvia Impekoven) hat eine sorgfältig vertuschte Jugend als Tänzerin, die bei der Hochzeit durch unerwartete Gäste aus ihrer Vergangenheit aufzufliegen droht. Und da ist ja noch der Reporter Karl Schreiber (Daniel Gómez Sandow), der von der Prominentenfeier berichten soll und für den die Begegnung mit der kapriziösen Daphne Liebe auf den ersten Blick ist. Spätestens dann ist klar, dass diese Hochzeit anders wird, als es sich die Braut erträumt hat.

Das Ensemble des Theaterverein Rheidt auf der Bühne.

Bei „Hochmut fällt am besten“ desTheatervereins Rheidt wird es auf der Bühne eng.

Es passiert also sehr viel in dem Dreiakter, bei dem Theaterverein-Urgestein Petra Sandow als Autorin und Regisseurin die Fäden in der Hand hält. Als Inspiration diente ihr dabei der 1940 von George Cukor verfilmte Broadwayklassiker „Die Nacht vor der Hochzeit“. „Ich liebe diese klassischen Screwball-Komödien wegen ihres Tempos und ihres Witzes“, sagt Sandow. Wie üblich beim Theaterverein wurde ordentlich Lokalkolorit beigemischt, auch wird es wieder Live-Gesangseinlagen geben: „Das ist ziemlich anspruchsvoll, aber die Zuschauer mögen das.“

Bei den ersten Aufführungen gibt es ein Debüt der ungewollten Art

Eine weitere Herausforderung ist das reiche Angebot an komödiantischem Talent im Verein. 16 Mitwirkende stehen schließlich in größeren oder kleineren Rollen auf der Bühne: „Viel mehr gehen nicht“, räumte die Regisseurin ein. Darunter sind mit Marius Wilke, Lydia Martin, Jens Babiak und Frank Volberg vier Debütanten, wobei Volberg vor vielen Jahren bereits beim Kinderensemble des Theatervereins aktiv war.

Bei den fünf Aufführungen an den ersten beiden Dezemberwochenenden in der Alfred-Delp-Realschule Mondorf wird es auch ein Debüt der eher ungewollten Art geben. „Wir mussten eine neue Bühne bauen, weil unsere alte kaputt gegangen ist“, bedauerte die 2. Vorsitzende Waltraud Rosenbaum, die sich über neue Sponsoren und Förderer freuen würde. Hinter den Kulissen arbeitet der Verein an seiner Zukunft: „Wir warten auf die Baugenehmigung für unsere neue Wagen- und Kulissenhalle.“ In dieser Frage werde man mit dem neuen Bürgermeister bald nach der Wahl das Gespräch suchen.

„Hochmut fällt am besten“ wird am 2., 8. (jeweils 19:30 Uhr) und 9. Dezember (15.00 Uhr) gezeigt, Die Aufführungen am 3. und 10. Dezember sind bereits ausverkauft, für die anderen Termine gibt es noch Karten. Weitere Infos auf der Seite des Theatervereins Rheidt.

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