Wintereinbruch in Rhein-SiegZwei Kinder bei Unfall auf der A 560 bei Sankt Augustin verletzt

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Auffahrunfall auf der A 560 bei Sankt Augustin.

Bei einem Auffahrunfall auf der A 560 bei Sankt Augustin wurden zwei Kinder verletzt.

75 Unfälle zählte die Polizei im Rhein-Sieg-Kreis am Donnerstag, der Busverkehr kam teilweise zum Erliegen. Am Freitagmorgen erlebten drei Personen in Eitorf einen Schreckmoment. Die Lage im Überblick.

75 Unfälle mit insgesamt sieben Leichtverletzten: Das ist die Bilanz der Polizei nach dem Wintereinbruch, der am Donnerstagmorgen viele Menschen in der Region überraschte und für viel Chaos auf den Straßen sorgte. Am Freitagmittag wird in der Region erneut Schneefall erwartet – wir begleiten die Situation auf den Straßen in unserer Übersicht.

Im Vergleich zum Vortag hat sich die Lage auf den Straßen am Freitag deutlich beruhigt. Das bestätigte Polizeisprecher Stefan Birk auf Anfrage dieser Redaktion. Glimpflich ging ein Unfall aus, der sich gegen 8 Uhr auf einer Forstwirtschaftsstraße in Eitorf-Lindscheid ereignete: Drei Personen waren auf der spiegelglatten Straße ins Schleudern gekommen – das Fahrzeug drohte einen Hang abzurutschen.

Bei Unfall auf der A 59 wurden auch zwei Kinder verletzt

Als die Feuerwehr mit 18 Einsatzkräften an der Unfallstelle eintraf, waren die drei Personen bereits eigenständig aus dem Auto herausgekommen, der Wagen wurde von einem Streufahrzeug weggezogen. Amtshilfe brauchte auch die Feuerwehr, die auf der glatten Straße ebenfalls nicht mehr von der Stelle kam. Der Einsatz war nach rund einer Stunde beendet. Verletzt wurde niemand.

Am Nachmittag stieß ein 26 Jahre alter Mann mit seinem Auto am Stauende auf der A 560 kurz vor dem Autobahndreieck Sankt Augustin-West gegen einen stehenden Wagen, der auf die A 59 in Richtung Köln fahren wollte. Eine fünfköpfige Familie wurde bei dem heftigen Aufprall durchgeschüttelt.

Busverkehr im Rhein-Sieg-Kreis läuft am Freitag wieder

Zwei der drei Kinder und der Unfallverursacher wurden mit zwei Rettungswagen verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle ab und säuberte die Fahrbahn. Es bildete sich ein Stau von rund drei Kilometer Länge.

Nachdem der Fahrbetrieb in vielen Regionen des Kreises am Donnerstag eingestellt werden musste, hat sich auch die Lage bei der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) deutlich beruhigt. Die Busse fuhren am Vormittag wieder nach Plan.

Wintereinbruch in Rhein-Sieg: Die Lage am Donnerstag zum nachlesen

Der Wintereinbruch hat am Donnerstagmorgen viele Menschen im Rhein-Sieg-Kreis überrascht. In den frühen Morgenstunden fielen die ersten weißen Flocken. Wer Zeit hatte, nutzte die Gelegenheit zu einem Spaziergang, ob mit Hund oder ohne. Während sich viele Winter-Fans über den Schnee freuten, waren am Vormittag aber auch zahlreiche wetterbedingte Unfälle zu verzeichnen.

Ab 6 Uhr waren zunächst vor allem die höheren Regionen des Kreisgebiets betroffen, ab 8 Uhr stießen im morgendlichen Berufsverkehr auch in tieferen Lagen Fahrzeuge zusammen.

Rhein-Sieg-Kreis: Viele Autos gerieten ins Rutschen

Von 70 Unfällen im Kreisgebiet sprach Polizeisprecher Stefan Birk gegen 13 Uhr. In den allermeisten Fällen gingen diese glimpflich aus – bei sechs der Unfälle wurden insgesamt sieben Menschen leicht verletzt. In Troisdorf-Spich stieß am Donnerstagmorgen ein Winterdienstfahrzeug mit einem Auto zusammen. Auf der B56 in Lohmar landete ein Lkw im Straßengraben. und musste aufwendig geborgen werden. Das führte zu massiven Behinderungen.

An einigen Unfallfahrzeugen entdeckte die Polizei Sommerreifen, die Beamten schrieben in der Folge „Ordnungswidrigkeitenanzeigen“.

Auf den Autobahnen der Region blieb das Verkehrschaos zunächst aus. Nur wenige Staus gab es in den frühen Morgenstunden und am Vormittag. Schlimmer waren allerdings die Beeinträchtigungen auf den kleineren Straßen in den bergischen Regionen.

In den Höhenlagen von Neunkirchen-Seelscheid, Lohmar und Much gerieten immer wieder Autos ins Rutschen und blockierten Straßen. An den Steigungen der Bundesstraße 507 aus dem Wahnbachtal hoch nach Neunkirchen-Seelscheid blieben noch gegen 11.15 Uhr Transporter liegen. Selbst die Räumfahrzeuge kamen dort nicht mehr durch, zeitweise kam hier der Verkehr zum Erliegen.

Im Busverkehr der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) löste der Schneefall chaotische Zustände aus. „Aufgrund des Schneefalls kommt es derzeit zu Verspätungen und Ausfällen auf vielen Linien. In den Höhenlagen des gesamten Bediengebietes wird der Fahrbetrieb bis auf weiteres eingestellt“, hieß es auf der Homepage des Unternehmens, das sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigte. In mehreren Kommunen ruhte der Schulbusverkehr.

„Keine größeren Störungen“ vermeldete die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG). Vereinzelt habe es Probleme gerade in den Berggemeinden gegeben, wo die Straßen nicht so schnell geräumt gewesen seien, erklärte ein RSAG-Sprecher. Sollte das Erreichen der Häuser mit den tonnenschweren Müllfahrzeugen zu riskant sein, dann müsse die Abfuhr ausfallen.

Wo eine Leerung der Restmülltonnen nicht möglich gewesen sei, erklärte der Sprecher weiter,   könnten bei der nächsten Leerung zusätzliche Plastiktüten dazu gestellt werden. Sollte es sich um Restmülltonnen mit vierwöchentlicher Leerung handeln, dürften sie bei der nächsten Leerung der Tonnen mit zweiwöchentlicher Leerung hinausgestellt werden.

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