Kleine Bäume gefragtPreise für Weihnachtsbäume steigen in diesem Jahr im Rhein-Sieg-Kreis

Lesezeit 4 Minuten
Noch sind die Lager der Weihnachtsbaum-Verkäufer randvoll.

Noch sind die Lager der Weihnachtsbaum-Verkäufer randvoll.

Wir haben Verkäufer aus der Region gefragt, wie groß die Nachfrage rund drei Wochen vor dem Fest ist – und wie sich die Preise entwickeln.

„Oh Tannenbaum“ – im Dezember findet dieser Weihnachtsklassiker seinen Weg zurück ins Gedächtnis. Es wird Zeit, sich eine Tanne zu suchen: Rund 29 Millionen Fichten und Tannen werden jährlich bundesweit verkauft, schmücken Wohnzimmer und Balkone. Auch in diesem Jahr werden aber viele Menschen mit Blick aufs Weihnachtsfest an vielen Stellen sparen müssen.

Wir haben Erzeuger und Verkäufer aus der Region gefragt, wie groß die Nachfrage rund drei Wochen vor dem Fest ist – und wie sich die Preise entwickelt haben.

Engelshof, Niederkassel

„Wir mussten unsere Preise in diesem Jahr um zehn bis 15 Prozent erhöhen“, sagt Karl-Josef Engels vom Engelshof in Niederkassel. Trotz explodierender Energie- und Lebensmittelpreise hatte Engels die Preise im vergangenen Jahr nicht angepasst, „dieses Jahr bleibt uns aber keine andere Wahl.“

Die Kosten für Löhne, Verpackungen und den Transport seien im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Meterpreis variiere deshalb in diesem Jahr auf dem Engelshof zwischen 20 und 30 Euro. „Vermutlich werden deshalb einige Kunden zu etwas kleineren Bäumen greifen“, mutmaßt Engels. Was aber bleibt, sind die sogenannten „Aktionstannen“, für 19,98 Euro. Obendrauf erhalten Kunden wahlweise ein Kilogramm Kartoffeln oder Zwiebeln aus eigenem Anbau.

Die Kunden haben die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Tannen-Sorten.

Die Kunden haben die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Tannen-Sorten.

Am zweiten und dritten Adventswochenende wird es zudem wieder den traditionellen Reibekuchen- und Bratwurstverkauf geben, genauso wie den Lieferservice. „Das Angebot hat sich auch nach der Corona-Pandemie etabliert“, erklärt Engels. Innerhalb Niederkassels und nach Troisdorf werden für den Service fünf Euro fällig, längere Fahrten werden kilometerabhängig abgerechnet.

Engelshof Niederkassel, Marktstraße/Am Erdbeerfeld. Öffnungszeiten Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr, sonntags von 9 bis 18 Uhr. Baumverkauf bis 24.12. um 12 Uhr.

Burg Niederpleis, Sankt Augustin

Auch auf Burg Niederpleis in Sankt Augustin ist der Weihnachtsbaumverkauf bereits angelaufen. „Bei Bäumen bis zu einer Größe von zwei Metern konnten wir den Preis bei 20 Euro pro laufendem Meter halten“, sagt Anton Nordhorn.

Für größere Bäume habe er die Preise um rund zehn Prozent anpassen müssen. So würde ein drei Meter Baum in diesem Jahr rund 75 Euro kosten. Auch auf Burg Niederpleis können die Kunden auf Angebotsbäume zurückgreifen, die nicht ganz perfekt, aber schon ab 19,90 Euro zu haben sind.

Auch im Weihnachtsbaumgeschäft sei zu spüren, dass die Kunden genauer aufs Geld schauen müssen. „In diesem Jahr greifen viele Kunden auf kleinere Bäume zurück, da lässt sich etwas Geld sparen“, berichtet Nordhorn. Trotz des Trends zum kleinen Baum bleibt Anton Nordhorn aber zuversichtlich: „Unsere Stammkundenstärken uns auch in diesem Jahr den Rücken und bringen die Kinder und die Großmutter mit.“

Burg Niederpleis Sankt Augustin, Langstraße 1. Öffnungszeiten montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr, am Wochenende von 9 bis 18 Uhr. Baumverkauf bis 24.12. um 12 Uhr.

Jürgen Schneider, Hennef

Leicht angestiegen sind die Preise für die Tannenbäume bei der Familie Schneider aus Hennef-Lichtenberg. „In etwa ein bis zwei Euro pro Baum“, sagt Senior-Chefin Marita Schneider. Eine Zwei-Meter-Nordmann-Tanne kostet zwischen 38 und 40 Euro, für den gleich großen Nobilis-Baum muss man zirka 50 Euro hinblättern. 

Senior-Chefin Marita Schneider (rechts) mit Tochter Corinna Schneider und deren Neffen Niklas Schneider vom Weihnachtsbaum-Verkauf Schneider in Lichtenberg.

Senior-Chefin Marita Schneider (rechts) mit Tochter Corinna Schneider und deren Neffen Niklas Schneider vom Weihnachtsbaum-Verkauf Schneider in Lichtenberg.

Schon seit gut zwei Wochen kann man in Lichtenberg beim traditionellen Weihnachtsbaum-Verkauf der Familie Schneider mittlerweile in dritter Generation Bäume und allerlei Grünzeug kaufen. „Wir haben Schmuckgrün für Deko und besonders Ilex mit den roten Beeren ist stark gefragt“, fügt Marita Schneider an.

In der hauseigenen Schonung im Garten würden sich manche Interessenten schon im Oktober ihre Tanne aussuchen, fügt sie an. Es seien in diesem Jahr nicht ganz so viele Bäume verbrannt, wie in den Vorjahren. „Es hat zwar etwas mehr geregnet, aber immer noch nicht genug“, sagt sie. 

Weihnachtsbäume Jürgen Schneider, Hennef-Lichtenberg, Daubenschladestraße 54, Öffnungszeiten täglich von 9 bis 18 Uhr.

Gartenbau Hohn, Lohmar-Höffen

„Es gibt hier Kunden, die schon seit über 50 Jahren bei uns ihren Weihnachtsbaum kaufen“, ist Frederik Hohn aus Lohmar-Höffen stolz auf den Traditionsverkauf der Familie, den er in der dritten Generation mit durchführt. Auch wenn schon die ersten Kunden Anfang November ihren Baum gekauft haben, befürchtet er durch den späten ersten Advent, dass es sich in zwei Wochen knubbelt. „Uns fehlt eine Woche“, fügt er an.

Frederik Hohn verkauft mit seiner Familie in dritter Generation die Tannen in Lohmar-Höffen.

Frederik Hohn verkauft mit seiner Familie in dritter Generation die Tannen in Lohmar-Höffen.

Für gewöhnlich findet am 3. und 4. Advent auf dem Familienhof ein kleiner Weihnachtsmarkt statt. Da der 4. Advent schon Heiligabend ist, gibt es den Markt nun nur an einem Wochenende. Die Preise bei der Nordmanntanne und der Nobilis-Tanne liegen bei 22 Euro pro Meter und bei der Blaufichte bei 17 Euro der laufende Meter. Nur um einen Euro seien die Preise erhöht worden. 

Gartenbau Hohn, Lohmar-Höffen, Bonner Straße 1, Öffnungszeiten täglich 9 bis 18 Uhr, bis einschließlich 23. Dezember.

KStA abonnieren