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Vor dem Duell mit Neunkirchen-Seelscheid1. FC Spich trennt sich von Trainer Michael Theuer

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Ralf Winiarz

Ein Bild aus besseren Tagen: Sportchef Ralf Winiarz (links) und der bisherige Trainer Michael Theuer vom 1. FC Spich.

Der Landesliga-Coach hatte sich quasi selbst angezählt, nach dem 0:5 in Schlebusch musste er gehen. Am Sonntag sitzt Sportchef Ralf Winiarz auf der Bank.

Der 1. FC Spich hat die Reißleine gezogen. Die Verantwortlichen des Fußball-Landesligisten trennten sich nach der 0:5-Pleite beim SV Schlebusch am Montagabend von Chefcoach Michael Theuer und Co-Trainer Niclas Hoffmans. Damit reagierte man auf die Ausbeute von nur zwei Punkten aus den letzten sieben Spielen und vor allem auf die Art und Weise, wie die letzten beiden Niederlagen in Schlebusch und gegen Marialinden (2:4) zustande gekommen waren.

„13 Gegentore in den letzten drei Spielen und zwei klare Niederlagen gegen Teams, die eher unten anzusiedeln sind – das war schon eine brutale und besorgniserregende Entwicklung“, sagt der Sportliche Leiter Ralf Winiarz. Eigentlich sei die Entscheidung schon am Sonntag gefallen, aber nach dem 0:5 hätten alle Verantwortlichen „noch mal eine Nacht darüber schlafen müssen“. Besonders Abteilungsleiter Axel Linden sei die Entscheidung schwergefallen. Schließlich hatte er Theuer jahrelang trainiert, ehe er ihn im Sommer 2024 als „absoluten Wunschtrainer“ nach Spich lotste.

Wir peilen eine Lösung vor Weihnachten an
Ralf Winiarz, Sportchef des 1. FC Spich

Theuer selbst war natürlich enttäuscht, konnte die Entscheidung des Vereins allerdings nachvollziehen. Bereits vor der Partie in Schlebusch hatte er Alarm geschlagen („Es ist fünf vor zwölf“) – und sich damit quasi selbst angezählt. Nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen Marialinden hatte er eine Reaktion gefordert, die allerdings ausbleiben sollte. Stattdessen erlebten Theuer und Co. den vorläufigen Tiefpunkt der Saison.

Vor dem letzten Spiel vor der gut zwei Monate langen Winterpause leitet nun Winiarz das Training. Auch im Duell am Sonntag steht er an der Seitenlinie, wenn ausgerechnet der frisch gebackene Herbstmeister FSV Neunkirchen-Seelscheid zu Gast ist. Der 57-Jährige war bereits zwischen 2005 und 2009 als Coach des 1. FC Spich im Einsatz. Zuletzt saß Winiarz in der Saison 2023/24 auf der Trainerbank, als er als Interimslösung den Abstieg des SV Bergheim in die Kreisliga A nicht mehr verhindern konnte.

Spich hinkt den Erwartungen hinterher

„Wir peilen eine Lösung vor Weihnachten an, damit der neue Coach zum Trainingsauftakt in der zweiten Januar-Woche direkt loslegen kann“, so Winiarz. Bereits am Mittwoch trafen sich Linden, dessen Stellvertreter Wilfried Arft und Sportvorstand Oliver Thoss, um gemeinsam nach vorne zu blicken. Nachdem man im Sommer 15 Spieler verpflichtet hatte, blieb der Elfte der Vorsaison bislang hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Vom angepeilten einstelligen Tabellenplatz sind die Spicher zwar „nur“ vier Punkte entfernt, doch von der erhofften sorgenfreien Saison kann wahrlich keine Rede sein. Spätestens nach der jüngsten Pleite in Schlebusch und dem Absturz auf den vorletzten Platz lautet die Realität Abstiegskampf.