Hockey-SchiedsrichterSankt Augustiner beendete mit Spiel Belarus-Ukraine Karriere

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Marc Knülle (2.v.l.) leitete das Spiel. 

Sankt Augustin/Porto – Für Marc Knülle war es der letzte Einsatz als internationaler Hockeyschiedsrichter. Er leitete das Endspiel der U-21-Hallenhockey-Europameisterschaft in Portugal. Ukraine und Belarus trafen am 13. Dezember 2021 in Porto aufeinander. „Ich bin damals noch einmal ganz bewusst durch die Halle gegangen, habe das Spielfeld kontrolliert und dann angepfiffen“, erinnert Knülle sich. Die jungen Männer hätten zuvor „geradezu freundschaftlich“ Späße gemacht. Es sei ein faires Spiel gewesen.

Junge Hockey-Spieler sind jetzt im Krieg

„Ich hätte damals nie gedacht, dass die jungen Männer aus der Ukraine wenige Wochen später ihre Hockeyschläger gegen Gewehre tauschen werden und, wenn Belarus noch in den Krieg noch einsteigt, sich vielleicht auf dem Schlachtfeld wieder treffen werden“, sagt Knülle heute im Gespräch mit der Redaktion.

Ein ukrainischer Spieler sei inzwischen bei Kampfhandlungen schwer verletzt worden, ein anderer verschollen. „Es ist ein unglaublich trauriges und ohnmächtiges Gefühl, diese jungen Männer in einer solchen Situation zu wissen. Mein größter Wunsch wäre Frieden und dass man wieder allein die sportliche Auseinandersetzung sucht.“

Knülle ist als Obmann aktiv

Knülle pfiff insgesamt 21 Jahre international als Schiedsrichter. Von 90 Nationen, in denen weltweit Hockey gespielt wird, traf Knülle 69 auf dem Spielfeld. Ungewöhnlich: Da Knülle sowohl die deutsche als auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, konnte er für beide Verbände tätig werden.

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So ganz aufhören wird Knülle allerdings nicht auf dem internationalen Parkett. Er möchte der nächsten Generation Schiedsrichter als Umpire Manager, also Obmann, zur Verfügung stehen und seine Erfahrungen mit ihnen teilen.

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