Die Stadt gibt den Fußgängertunnel an der Ruine nicht frei, weil er noch nicht den Vorschriften entspricht.
Nutzung nicht sicherFußgängertunnel an Brandruine von Pizzeria in Sankt Augustin bleibt gesperrt

Ein Gerüst steht an der abgebrannten Pizzeria in Menden.
Copyright: Stefan Villinger
Die Ruine der abgebrannten Pizzeria steht wie ein Mahnmal der Untätigkeit an der Siegstraße, Ecke Siegburger Straße in Menden. „Seit dem Brand des denkmalgeschützten Fachwerkhauses im Oktober 2024 sind der Gehweg sowie die Verkehrsführung in diesem Bereich massiv beeinträchtigt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger melden sich mit Beschwerden – doch anstatt entschlossen zu handeln, wird weiter auf Zeit gespielt“, klagt Marc Knülle, SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat.
Die SPD geht mit ihrer Kritik noch weiter. Statt klare Fristen zu setzen oder ordnungsrechtliche Maßnahmen zu ergreifen, werde dem Eigentümer von der Stadt immer wieder Zeit eingeräumt, um Gutachten, Nachweise und Wirtschaftlichkeitsberechnungen nachzuliefern. In dieser Zeit müsse die Bevölkerung täglich mit gesperrten Wegen, unsicheren Verkehrsverhältnissen und fehlender Erreichbarkeit kämpfen. „Hier wird der Schutz der Bevölkerung faktisch dem Gutdünken eines Eigentümers untergeordnet – das ist absolut inakzeptabel“, kritisiert Knülle die Stadtverwaltung.
Eine zusätzliche Folie soll die Fußgänger vor herabfallenden Teilen der Brandruine schützen
Das sei nicht so, entgegnet Stadt-Pressesprecher Benedikt Bungarten auf Nachfrage der Redaktion. Die Stadtverwaltung habe sich schnell darum gekümmert, dass der Bürgersteig an der Brandruine wieder nutzbar sei. So sei nun ein Gerüst zum Schutz der Fußgänger aufgebaut worden, damit der Bürgersteig begehbar sei. Allerdings sei das Gerüst noch nicht so sicher, dass die Stadt es zur Benutzung freigeben könne.

Der Zugang zum Fußgängertunnel an der abgebrannte Pizzeria in Menden ist noch geschlossen.
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„Wir sind in Gesprächen mit dem Besitzer der Pizzeria, dass zusätzlich eine Folie als Schutz vor den möglichen herabfallenden Gebäudeteilen angebracht wird“, erläutert Bungarten. Erst dann könne der Fußgängertunnel freigegeben werden. Wie es mit dem Gebäude weitergehe, sei ebenfalls noch nicht endgültig geklärt. „Die Verwaltung ist in Gesprächen mit dem Eigentümer“, sagt der Pressesprecher. Man bleibe an diesem Thema dran.
Die SPD-Stadtratsfraktion hat dazu eine klare Meinung: „Wir fordern die Stadtverwaltung und den Bürgermeister auf, sofortige Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, Wiederherstellung der Gehweg-Nutzung und zur Verkehrsberuhigung zu ergreifen sowie den Eigentümer verbindlich zur Sanierung auf Basis der bestehenden Gutachten zu verpflichten“, schreibt Knülle.