DLR in Sankt AugustinInitiative will Bebauung des Butterberges naturnah gestalten

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Die große Versuchshalle würde die Initiative gerne links neben dem Sportplatz sehen, die Hochgarage rechts unterhalb des Teiches.

Sankt Augustin – Das ist selten: Alle sind sich einig und haben dasselbe Ziel. Das passiert öfter: Der Weg dorthin ist das Problem. Es geht um die Bebauung des Butterberges. Das Areal liegt zwischen der Hochschule und dem Freibad. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumforschung (DLR) möchte sich dort ansiedeln.

Es werden damit neue zukunftsweisende Arbeitsplätze in der Stadt geschaffen. Für den seit knapp einem Jahr amtierenden Bürgermeister Max Leitterstorf ist das ein Prestigeobjekt. „Im Rat herrscht Einigkeit, dass dies für die Entwicklung der Stadt ein wichtiger Schritt ist.“ Bis zum 20. September läuft noch ein  Bürgerbeteiligungsverfahren über die Bebauung des Areals.

Sankt Augustin: Initiative stellt eigene Pläne für das Areal vor

Nun hat eine Initiative Pläne vorgelegt, wie sie sich die Zukunft der Fläche vorstellt. Sie finden sich auf ihrer Seite im Internet. „Ich habe mit dem DLR gesprochen“, so Biologe Andreas Fey. Alle Forderungen des DLR seien in seinen Planungen berücksichtigt.

Gegenüber dem ersten Entwurf der Stadt hat er einige Gebäude an anderer Stelle platziert. „Damit wird alles naturnaher, und wir können sogar Flächen schaffen, auf dem sich vielleicht verschwundene Tiere wieder ansiedeln.“

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Mit einem Plakatwagen am zukünftigen Baugebiet am Butterberg macht die Initiative auf ihre Vorschläge aufmerksam.

Als Beispiel nennt er die geplante Hochgarage mit ihren bis zu sieben Ebenen. Er würde sie in einer Senke platzieren, die hinter einer Baumreihe an der Arnold-Janssen-Straße liegt. „Damit verschwindet sie optisch, genau wie die riesige Versuchshalle“, die er lieber an einer anderen Stelle sehen will. „So kann eine wertvolle Frischluftschneise zur Hochschule am jetzigen Grünen C Weg erhalten bleiben“, sagt Fey.

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Der schattige Standort der Hochgarage sei für Bürogebäude ohnehin weniger geeignet, biete aber die Chance, die Parkebenen rundum naturnah zu begrünen. Gegenüber der städtischen Variante mit vielen Kleinstgewässern möchte er „einen zentralen See mit Flachwasserzonen.“ Ein breiter Schilfgürtel um das Gewässer herum würde ein hohes Artenansiedlungspotenzial bieten. „Die Menschen arbeiten dann im wahrsten Sinne des Wortes mitten in der Natur“, so Fey.

Bürgermeister Max Leitterstorf kennt die Vorschläge und „findet es wichtig, dass die Initiative im Rahmen des Beteiligungsverfahrens neue Ideen eingebracht hat.“ Noch sei nichts endgültig entschieden. Die erste Vorlage der Verwaltung zur Platzierung der Gebäude diene als Diskussionsgrundlage. „Zusammen mit allen Beteiligten werden wir eine Lösung finden, die eine Ansiedlung des DLR möglich machen wird“, so der Bürgermeister. Der Schutz der Umwelt sei für ihn „oberstes Ziel“. Keiner wolle eine Fläche „ohne Sinn und Verstand bebauen. Diese Zeiten sind zum Glück schon lange vorbei“.

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