Sankt Augustin – Nach den Waldbränden am Dienstag wollten die Feuerwehren auf Nummer sicher gehen und holten die Experten für die Luft dazu. Der Sankt Augustiner Wehrleiter Herbert Maur fuhr mit seiner Drohnengruppe zum Schloss Birlinghoven, um nach den Bränden in Hennef, Ruppichteroth und Troisdorf-Spich Überwachungsflüge zu machen.

Im Stadtgebiet gibt es mit Dambroicher, Niederpleiser und Birlinghovener Wald durchaus gefährdete Gebiete. Die beiden Drohnen überflogen die Bäume, per Livestream konnten die Piloten beobachten, ob irgendwo Rauch aufstieg.

Livebilder in gestochen scharfer Qualität

Wäre das der Fall gewesen, hätte Maur seine Einsatzkräfte gezielt an die per GPS genau zu benennenden Koordinaten dirigieren können. Auf dem Außenbildschirm am Einsatzleitwagen kann er Livebilder in gestochen scharfer Qualität verfolgen.

Über Funk wies er Pilot Christian Groß an, auf Wärmebildkamera umzuschalten. Die hängt unten an der großen Drohne. Deutlich sind die aufgeheizten Asphaltflächen zu erkennen, nur wenig heben sich davon die Menschen ab.

Mindestens drei Piloten werden pro Einsatz gebraucht

16 Piloten und sogenannte Spotter, also diejenigen, die die Bildübertragung auswerten, bilden die Gruppe. „Neun Mann brauchst du schon im Einsatzfall“, erklärte der Wehrleiter, mindestens drei Piloten. Ohne zu laden sind zwei Stunden Flugzeit sicher. Es werden aber parallel immer wieder die Akkus mit Strom versorgt.

Firma stellt Spezialfahrzeuge

Jola-Rent, das Unternehmen des Lohmarers Jo Langen, steht in Kontakt zur Wehrleitung in Lohmar. Seit Montag stehen auf dem Gelände des auf Waldbrände und Unwetter spezialisierten Betriebs sechs Fahrzeuge mit insgesamt 60 000 Litern Löschwasser bereit, dazu zwei geländegängige Gefährte, wie sie in Frankreich und Portugal eingesetzt werden, und ein Sattelauflieger, gefüllt mit Spezialgerät zur Bekämpfung von Vegetationsbränden.

Die Kooperation basiert auf den Auswertungen von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren nach der Flutkatastrophe von 2021. In der Analyse wurde festgehalten, dass es einen schnellen Erfolg begünstige, private Firmen und Helfer früh einzubinden. „Ich hoffe für die Region, dass wir nichts einsetzen müssen, aber Vorbereitung zeigt die Professionalität der Lohmarer Feuerwehr“, sagt Langen. (rvg)

Die Sankt Augustiner Drohne ist regelmäßig im Einsatz, bei Amtshilfe für die Polizei, bei Personen- und Tiersuche, Brand- und Gefahrgut-Einsätzen. Besonderer Höhepunkt waren die Livebilder von der überfüllten Steinbachtalsperre, die einzigen, die im Juli 2021 den Einsatzstab erreichten