Sankt Augustin – 40 Jahre gibt es den Ortsverband Sankt Augustin des Kinderschutzbundes. Eigentlich sollte es ein frohes Fest geben. Doch über der würdigen Veranstaltung schwebte die Trauer um den Mann der Vorsitzenden, Sibylle Friedhofen.

Er war am 1. September plötzlich und unerwartet gestorben. Die Landesvorsitzende, Professorin Dr. Gaby Flößer lobte ihn als Strategen, Ideengeber und Berater. Worte, die der Ortsverbandsvorsitzenden gut taten.

Gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, zeichnete Flößer sie mit der goldenen Ehrennadel des Bundesverbandes aus. Zuvor hatte es schon die silberne Ehrennadel für die drei anwesenden Gründungsmitglieder gegeben: Ulrike Ries-Staudacher, Ortrud Keppel und Barbara Hagedorn.

Friedhofen hatte gleich zu Beginn klar gemacht: Das Kindeswohl ist das oberste Ziel. Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf nahm den Faden auf. Er appellierte an die Gesellschaft, Kindern zu ihren Kinderrechten zu verhelfen.

Der Kreis will die starke Stimme weiter unterstützen

Flößer zählte die breite Angebotspalette des Sankt Augustiner Ortsverbandes auf, von den drei Kindertageseinrichtungen über inklusive Projekte und Jugendtelefon bis zur Anlauf- und Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch.

Vizelandrätin Michaela Balansky versprach, dass der Kreis die starke Stimme für Kinder und Jugendliche weiter unterstützen werde. Familienrichterin Ingrid Lippok-Werner schickte ihren Festvortrag über die rechtliche Bewertung von Kindeswohl und Jugendschutz per Video, sie war erkrankt.

Sie plädierte dafür, Kinderrechte, gleich den Elternrechten, in Verfassungsrang zu erheben. Jonathan Weiser, Sprecher des Kinder- und Jugendparlament, berichtete vom Platz der Kinderrechte, der geplant wird. Denis Waldästl zeigte einen Weg auf, wie es gehen kann: „Wir müssen die Welt ein bisschen mehr aus Kinderaugen sehen.“

Hilgers schließlich warb vehement für die zweijährige Kampagne seines Verbandes: „Gewalt ist mehr als Du denkst“ und führte eindrücklich aus, wie seelische Gewalt funktioniert. Die Brüder Sami und Elias Werner, die Big Band der Musikschule und Luca Marie Brücker begleiteten das Fest musikalisch.