Rätselrallye durch die StadtVeranstalter bietet das Escape-Room-Spiel in Siegburg an

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Wo geht’s lang? Am Mühlengraben muss die Gruppe sich orientieren.

Siegburg – Ratlos stehen die „Witchbusters“ vor dem Haus Auf der Arken 37 an der Siegburger Mühlenstraße – dem zweitältesten Gebäude der Stadt. Das „Brett vor dem Kopf“, das laut Hinweiszettel zur richtigen Lösung führen soll, hat das Rate-Team auf jeden Fall. Katja Habering blickt in die fragenden Gesichter ihres Freundes Marcel Körner und der übrigen Runde.

Doch auch Daniel Hergarten, Vanessa, Michael und Edith Körner wissen nicht weiter. Die Rätsel der „Stadtflucht“, die der Bonner „Escape Room“-Anbieter „Fluchtgefahr“ speziell für die Kreisstadt konzipiert hat, stellen die Gruppe vor Herausforderungen.

„Escape Rooms“ sind Echtzeit-Rollenspiele, bei denen die Spielerinnen und Spieler in einen Raum voller kniffliger Rätsel eingeschlossen werden. Dabei bleibt ihnen nur eine Stunde, um diese zu lösen. Die fantasievollen Themen der Escape Rooms variieren zwischen der Flucht aus einem Gefängnis oder dem Labor eines verrückten Wissenschaftlers. In Siegburg geht die Gruppe auf Hexenjagd, das Geschehen verlagert sich nach draußen und gleicht einer Schnitzeljagd.

Start der Jagd ist am Stadtmuseum

Startpunkt ist das Stadtmuseum: Gespannt öffnet Daniel Hergarten vor den anderen den Umschlag: Darin liegen in einen gelben Stoffbeutel gewickelt ein Kompass, ein Kugelschreiber samt Block, eine Murmel, mehrere Tüten Gummibärchen und ein weiterer mysteriöser Umschlag. Er enthält 20 gelbe Zettel, die das Team durch das Spiel und die Siegburger Innenstadt führen.

Zunächst müssen die Sechs den QR-Code auf dem ersten Hinweiszettel scannen. Es erscheint ein Youtube-Video, auf denen Drohnen-Bilder vom Siegburger Marktplatz zu sehen sind. Zwei Personen in quietschgelben Overalls laufen auf die Treppe des Stadtmuseums.

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Gelbe Zettel führen die Teilnehmenden durch die Stadt.

Sie stellen sich als Hans und Greta vor und erklären das Spiel: Durch die ganze Stadt haben sie die Hexe verfolgt, jetzt jedoch die Hinweiszettel durcheinandergebracht. Das Team muss insgesamt 19 Rätsel lösen, um ihre Spur zu verfolgen und die Hexe finden zu können.

Der Weg führt die Gruppe zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Siegburger Stadthistorie, etwa dem Zeughaus, zur Servatiuskirche oder zum „Haus des Winters“, dem ältesten Steinbau der Stadt aus dem 13. Jahrhundert. Ortskundig zu sein ist für die Hexenjagd definitiv von Vorteil – die Kölnerin Katja Habering muss die Griesgasse erst auf dem Handy suchen, obwohl diese direkt am Marktplatz liegt.

Wissen über historische Details hilft weiter

Die kreativen Köpfe hinter dem Spiel haben viele historische Details eingebaut, die aber nur Siegburgerinnen und Siegburger kennen dürften. Die Gruppe weiß sich nur über eine Internetsuche zu helfen, als nach dem Zusammenhang zwischen dem Schriftsteller Gottfried Kinkel und einem historischen Gebäude in der Innenstadt gefragt wird – was durchaus gewollt ist.

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Auch die Mauer auf dem Michaelsberg gab den Mitspielerinnen und Mitspielern Rätsel auf.

Auch hoch oben, hinter den Hoftoren der ehemaligen Abtei, gilt es Aufgaben zu erfüllen. Von der Rückseite des Hügels geht es über die Holzgasse zurück auf den Marktplatz.

Überraschende Lösung der Rätsel-Rallye

Hier müssen die drei Paare aus den gesammelten Hinweisen eine Gesamtlösung bilden. Heraus kommt eine Telefonnummer.

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Am anderen Ende der Leitung schildert Hans gefrustet, dass Greta gemeinsam mit der Hexe nach Mallorca durchgebrannt sei. Eine eher enttäuschende Auflösung, findet die Gruppe, die dennoch viel Spaß hatte.

Spiel dauert zwei Stunden

Die „Hexenjagd“ führt die Spielerinnen und Spieler rund zwei Stunden durch die Siegburger Innenstadt und auf den Michaelsberg. Die Teilnehmenden bekommen den Umschlag mit dem Spielmaterial per Post zugeschickt. Alternativ können sie ihn unter Vorlage des Buchungscodes im Allee-Kiosk, dem Restaurant Casbah oder der Touristen-Information im Bahnhof abholen

Die Rätsel-Rallye ist jederzeit spielbar, Startpunkt ist das Stadtmuseum. Corona-Auflagen gibt es nicht. Die Kosten belaufen sich auf neun Euro pro Spiel und zehn Euro pro Person. Grundschulkinder spielen kostenlos mit. Anmeldung sind im Internet möglich. (mfu)

Das Konzept „Stadtflucht“, bei dem Elemente aus Escape Rooms in eine reale Szenerie übertragen werden, entstand – wie könnte es anders sein – während der Pandemie. „Auch wir mussten uns Alternativen überlegen“, sagt Jochen Richarz, Inhaber von „Fluchtgefahr“.

Zunächst habe man eine Schnitzeljagd in Bonn etabliert, später nach weiteren Orten gesucht. „Da kamen wir auf Siegburg. Es ist eine Stadt mit vielen historische Sehenswürdigkeiten, die wir ins Spiel eingebunden haben. Die Stadtflucht belebt die Siegburger Innenstadt.“

Die Siegburger Rätsel seien schwieriger als die der Bonner Tour, gibt Richarz zu. „Wir mussten auch immer welche verändern: Früher war eine Zahl unter Wasser im Mühlengraben versteckt, die man im Winter bei dem Schlamm aber gar nicht mehr sah.“ Auch weitere Rätsel-Touren sind geplant, etwa in Königswinter.

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