„Ein Tag ohne Klavier ist ein verlorener Tag“, das ist für Stefan Ulbricht ganz klar. Und am Freitag, 31. Oktober, sorgt er dafür, dass möglichst viele Zeitgenossen den Abend als Gewinn verbuchen können: Dann lädt der Boogie-Woogie-Enthusiast ins Siegburger Rhein-Sieg-Forum zur Boogie & Jazz Night, wo er auf die musikalischen Mitstreiter Axel Zwingenberger, Dirk Engelmeyer und Jörg Hegemann bauen kann.

„Boogie geht ins Blut und in die Bein“, erklärt Ulbrich zu seiner Passion. Der Rhythmus sei unwiderstehlich, die Musik dabei aber eingängig. „So viel Groove und Drive gibt es in kaum einer anderen Musik.“ Beim Spielen schätze er sehr, dass er mit der linken Hand Bass und Schlagzeug in der Hand habe, während er mit der rechten Hand improvisieren könne. „Ich versuche, ein Stück jedes Mal neu zu spielen. So wird es mir nicht langweilig, und dem Publikum auch nicht.“

Klavier spielen wie Axel Zwingenberger

Mit Axel Zwingenberger kommt eines von Ulbrichts ganz großen Vorbildern auf die Bühne. 1998 habe er diesen in einer Konzertaufzeichnung für den NDR gesehen und sich vorgenommen: „So will ich auch Klavier spielen können.“ Ein altes Keyboard seines Vaters kam zum Einsatz, weitgehend blieb der heute 43-jährige gebürtige Siegburger Autodidakt, von eineinhalb Jahren Klavierunterricht abgesehen. Noten vom Blatt zu spielen, sei nicht sein Ding. Aber bei Jörg Hegemann hörte er genau hin, und auch bei Größen wie Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und Chuck Berry.

Unvergessen ist für ihn auch der Besuch eines Dixieland-Konzert mit seinem Vater: „Alle improvisieren und setzen sich auf den fahrenden Zug“, das habe ihm an der Band gefallen. „Was man mit 13 bis 18 Jahren macht, begleitet einen sein ganzes Leben“, ist Ulbricht überzeugt.

2026 kommen Newcomer nach Siegburg

Entsprechend geht seine Siegburger Boogie & Jazz Night bereits in die 15. Runde. Begonnen hatte er die Reihe im Stadtmuseum, wo er wegen des großen Interesses bald zwei Abende ansetzen musste und schließlich in den Großen Saal der Rhein-Sieg-Halle wechselte. Der Hamburger Axel Zwingenberger blickt Ulbrich zufolge bereits auf 52. Bühnenjahre zurück und sei „international für den Groove bekannt, den er in den Boogie zaubert“. Jörg Hegemann aus Witten stehe seit 40 Jahren auf der Bühne und spiele „den klassischen Boogie & Blues wie kein Zweiter“.

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Der Vierte im Bunde, Dirk Engelmeyer aus Osnabrück, gelte in der Szene nicht nur als einer der besten Schlagzeuger dieses Genres, sondern auch als begnadeter Sänger. Vorgesehen ist, dass alle Pianisten spielen, aber auch im Duo und Trio sowie zusammen mit Dirk Engelmeyer am Schlagzeug. Für das kommende Jahr will Ulbricht eine Boogie & Jazz Night mit Newcomern am Klavier organisieren.

Beginn ist im Rhein-Sieg-Forum um 20 Uhr, Karten gibt es an allen allgemeinen Vorverkaufsstellen und auf bonnticket.de.