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GutachtenKreisel am Kaiser-Wilhelm-Platz könnte Stauzeit in Siegburg reduzieren

Lesezeit 3 Minuten
Aus der Vogelperspektive ist eine stark befahrene Kreuzung fotografiert.

Der Kaiser-Wilhelm-Platz vom Kreishaus aus fotografiert: Statt der Kreuzung könnte es hier einen Kreisverkehr geben.

Immer wieder bricht der Verkehr in Siegburg zusammen. Ein Kreisverkehr am Kaiser-Wilhelm-Platz könnte Abhilfe schaffen.

Mit einem Klassiker der Siegburger Verkehrspolitik hat sich jetzt der Mobilitätsausschuss befasst: einem Kreisverkehr am bislang beampelten Kaiser-Wilhelm-Platz, der eines er drängendsten Verkehrsprobleme in der Kreisstadt lösen soll.

Tag für Tag quälen sich Autofahrer durch die Staus im Berufsverkehr, vor allem in der Adventszeit ist das Mühlenviertel hoffnungslos verstopft. Und immer wieder bricht der Verkehr in Siegburg zusammen, wenn es auf einer Autobahn gekracht hat.

Bei Staus auf den Autobahnen überlastet der Ausweichverkehr Siegburg

Axel Küßner, Verkehrsplaner von der Bernard Gruppe, stellte jetzt die Erkenntnisse aus einer Verkehrserhebung am 25. Oktober vor, die auch für eine Simulation genutzt wurde.

Die Resultate sind wenig überraschend: Morgens werde ein starker Verkehrsdruck registriert, stadteinwärts sowie auf dem Linksabbieger Frankfurter Straße. Abends herrscht eine „deutliche Überbelastung“.

Die Hauptbelastung wurde dabei entlang der Bonner Straße, Kaiser-Wilhelm-Platz und bei der Übereckbeziehung Bonner Straße/Frankfurter Straße und Konrad-Adenauer-Allee festgestellt. Bei Störungen wie Staus auf den Autobahnen überlaste der Ausweichverkehr Siegburg.

Kreisverkehr am Kaiser-Wilhelm-Platz soll stadtauswärts zweispurig sein

Durch einen Kreisel wäre morgens eine Reduzierung von 58 auf 43 Sekunden der mittleren Wartezeit an dem Knoten möglich, abends aber ergäbe sich eine längere mittlere Wartezeit, mit 76 Sekunden statt 62 Sekunden.

Denn dann zeigt sich vor allem an der Wilhelmstraße eine deutliche Verschlechterung durch den Kreisverkehr: Zu viele Autos wären Richtung Bonner Straße unterwegs und ließen zu wenig Lücken für Autofahrer, die von der Wilhelmstraße Richtung Frankfurter Straße wollen. Das würde ausgerechnet die Linienbusse treffen, die vom Busbahnhof heranfahren. „Das wollen wir nicht haben.“

Als Optimierung schlug er vor, den Verkehr stadtauswärts zweispurig zu führen, bevor er dann kurz vor dem Kreisel an der Konrad-Adenauer-Allee wieder einspurig würde. Der Verkehr stadteinwärts könne dann über eine Spur geführt werden, da die Bonner Straße durch den Kreisverkehr spürbar entlastet würde.

Gegebenenfalls könne man auch noch prüfen, ob bei starker Belastung der Busverkehr aus der Wilhelmstraße mit einer Signalanlage geregelt werden könnte. Am Abend müssten ohne Gegenmaßnahme auch Radfahrer, die aus der Wilhelmstraße kommen, länger warten „Das sehen wir ein bisschen mit Sorge.“

Verkehrsexperte: Wartezeiten für Autofahrer würden um rund 25 Prozent verkürzt

Deutliche Verbesserungen sieht Küßner für Fußgänger, die an den Überwegen des Kreisverkehrs bevorrechtigt würden. Sein Fazit: Insgesamt sei der Kreisverkehr mit einer Verkürzung der mittleren Wartezeiten um rund 25 Prozent eine gute Lösung.

Alexander Bermann (CDU) fragte nach einem Bypass von der Bonner Straße in die Konrad-Adenauer-Allee, um etwas gegen den Rückstau zu unternehmen, der vor schon vor Jahren diskutiert wurde. Dieser sei verkehrstechnisch sinnvoll, antwortete Küßner. Ob er auch baulich machbar sei, sei aber schwer zu beurteilen.

Auf Nachfrage von Ausschussmitgliedern erläuterte er, dass man auch die Verkehrsströme an den benachbarten Kreisverkehren an der Siegfeldstraße und Konrad-Adenauer-Allee/Pleiser Hecke simuliert habe. Wenn Endergebnisse ausgearbeitet sind, will sich die Stadtverwaltung mit dem Landesbetrieb Straßen über das weitere Vorgehen abstimmen.

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