Das Entsetzen ist immer noch groß: In einem Siegburger Seniorenzentrum verloren Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb von Tagen ihr Zuhause.
KommentarEine Gesellschaft darf Schutzbefohlene nicht an zwielichtige Abzocker ausliefern
Ein Kommentar von Andreas Helfer
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In diesen Tagen verlassen die Bewohner das Seniorenzentrum am Siegburger Michaelsberg.
Copyright: Dieter Krantz
Ein Hotel Grunge am Michaelsberg, ein Betonklotz, der ungenutzt vor sich hingammelt, das war eine grauenhafte Perspektive für Siegburg. Doch auch, wenn der Eigentümer jetzt zugesichert hat, die Immobilie zu behalten und den Umbau abzuschließen: Das Entsetzen über das Geschehene bleibt.
Man darf davon ausgehen, dass kriminelle Energie im Spiel war, als der neue Betreiber die Konten sperrte und sich offenbar mit Geld auf und davon machte.
Hochbetagte Menschen verloren binnen Tagen ihr Dach über dem Kopf
Teilweise hochbetagte Menschen, von ihren Familien in sicherer Obhut gewähnt, verloren binnen weniger Tage ihr Dach über dem Kopf. Ein Alptraum. In der Stadt war die Sorge so groß, dass die Ratsmehrheit von CDU und Grünen gar vorschlug, Stadt oder Stadtbetriebe sollten die Trägerschaft der in finanzielle Schieflage geratenen Einrichtung zu übernehmen. Doch erhebliche Mängel beim Brandschutz machten solche Pläne hinfällig.
Eine Gesellschaft darf Schutzbefohlene nicht derart an zwielichtige Abzocker ausliefern. An dieser Stelle muss dringend nachjustiert und schärfer reglementiert werden, freie Marktwirtschaft hin oder her.
Auch wir wollen im Alter nicht vor die Tür gesetzt werden
Wer auf diesem Markt Geld verdienen will, sollte gegenüber der Allgemeinheit jeden Zweifel an Rechtschaffenheit und Seriosität ausräumen müssen.
Auch, weil wir alle eines Tages alt sind und dann nicht einfach vor die Tür gesetzt werden wollen.