In Siegburg vor GerichtWaffennarr versteckt Maschinenpistole im Schrank

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Justitia am Gericht

Justitia an einem Gerichtsgebäude (Symbolbild)

Siegburg – Was will ein Mann mit einer Maschinenpistole im Schrank? Das konnte das Schöffengericht nicht klären. Er habe die Waffe nicht benutzen wollen, beteuerte der Angeklagte, ein bislang unbescholtener Baggerfahrer. Es sei ein gutes Gefühl gewesen, „eine Uzi“ zu haben. Dass das gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstößt, sei ihm nicht bewusst gewesen.

Schon vor längerer Zeit habe er die MP gekauft „von einem Polen auf einer Baustelle“, ein Päckchen Munition war auch dabei, 30 Schuss. Er habe die Waffe noch nicht einmal ausprobiert, „ich wusste gar nicht, ob sie funktioniert“, sagte der 62-Jährige. Sie ist voll funktionsfähig, das stellte die Polizei nach der Hausdurchsuchung fest.

So ganz verborgen geblieben war die in einer Tüte im Schrank gelagerte automatische Pistole dem Umfeld des Angeklagten offenbar nicht, ein anonymer Hinweis brachte die Polizei auf die Spur.

Siegburger Gericht: Ein Jahr Haft auf Bewährung

Als die Beamten an der Haustür in einer Gemeinde im Bergischen klingelten, führte der Angeklagte sie ohne Umschweife zu der illegalen Kriegswaffe und holte auch noch weitere Pistolen hervor.

„Ich habe mich schon als junger Mann dafür interessiert“, schilderte der Waffennarr, der mit Ehefrau und als langjähriger Beschäftigter in seiner Firma ein ansonsten unauffälliges, geregeltes Leben führt. Er habe sich nach der Entdeckung vorbildlich verhalten und an den Ermittlungen mitgewirkt, attestierte ihm denn auch die Staatsanwältin. Gleichwohl sei die Tat ein Verbrechen, erklärte der Vorsitzende Richter Herbert Prümper. „Die Waffe ist kein Spielzeug.“

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Das Schöffengericht folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die Haftstrafe von einem Jahr liege am unteren Rand, ebenso wie die Bewährungszeit von zwei Jahren. Dazu kommt eine Geldbuße von 1000 Euro, die Forderung der Staatsanwaltschaft von 5000 Euro hielt das Schöffengericht für zu hoch. Der Baggerfahrer akzeptierte die Strafe. Jetzt könnten er und seine Frau wieder ruhig schlafen.

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