Stadtmuseum SiegburgDie Kunst steht in den Startlöchern und hofft auf den Mai

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Gundula_Capary_Stadtmuseum

Auf ein Startsignal für die Wiedereröffnung der Museen hofft Gundula Caspary, die Direktorin des Siegburger Stadtmuseums.

  • Katharina Krenkels Kunst soll eigentlich vom 24. Mai an im Siegburger Stadtmuseum zu sehen sein.
  • Doch ob das Haus im Mai wieder geöffnet haben darf, ist nach wie unklar.
  • Museumschefin Gundula Caspary hofft, dass es bald wieder losgeht. Ein Hausbesuch.

Siegburg – Ein feuerrotes flauschiges Virus lässt Katharina Krenkel auf ihrer Website wie einen Gummiball titschen – ihr gehäkeltes Antivirenprogramm zur Corona-Krise. Seit drei Jahren bereitet sich die Saarländerin auf ihre Ausstellung „Ornament – Natur von der Rolle“ im Stadtmuseum Siegburg vor.

Doch ob sie am 24. Mai beginnen kann, steht wegen der Coronakrise in den Sternen. „Wir hatten Glück, dass wir gerade noch das Projekt »Beethoven Reloaded« realisieren konnten“, sagt Direktorin Gundula Caspary. Seit Mitte März ist das Haus geschlossen, die für denselben Monat geplante Schau mit Landschaftsmalerei von Heike Negenborn musste verschoben werden.

Ausstellung braucht einige Wochen Vorlauf

Und noch hat die NRW-Landesregierung kein Startsignal für eine Wiedereröffnung der Museen gegeben, Caspary hofft auf den 4. Mai als nächsten Stichtag. „Wir öffnen dann selbstverständlich sofort die Türen. Aber wir brauchen einen gewissen Vorlauf für die Ausstellungen.“

Die Räume sehen fast aus wie Provisorien oder Baustellen.

Die Räume sehen fast aus wie Provisorien oder Baustellen.

Auch deswegen, weil die sieben Präsentationen pro Jahr aus Kostengründen meist im Verbund mit anderen Museen stattfinden. Die Künstler fühlen sich dann oft inspiriert, einige Werke extra für den jeweiligen Ausstellungsort zu kreieren.

Plakate, Einladungen, Kataloge werden etwa drei Wochen vor der Eröffnung gedruckt, der Transport der Kunstwerke muss organisiert werden. Der ist im Fall von Katharina Krenkel kompliziert, weil es sich um raumfüllende Soft Sculptures handelt.

Bis zu 150 Menschen kommen jeweils zu einer Vernissage, um im 230 Quadratmeter großen Wechsel-Ausstellungsraum den Start der Schau zu erleben. „Wenn der nachvollziehbare Zwang zum Sicherheitsabstand eine solche Eröffnung unmöglich macht, fehlt ein wichtiges Element. Für die Künstler ist es ein Fest, das der Ausstellung den entscheidenden Schub gibt“, erläutert Caspary.

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„Für Mai hatten wir außerdem ein schönes Programm zum 30-jährigen Bestehen des Stadtmuseums geplant, aber es ist jetzt nicht die Zeit, um so etwas zu feiern“, bedauert die Kunsthistorikerin, die sich zurzeit auch mit der Umgestaltung der Keramikabteilung im Haus beschäftigt.

Erwogen wird ein Leitsystem mit Streifen am Boden

Außerdem bereitet das Team die Schutzmaßnahmen vor, die der Deutsche Museumsbund auf seiner Website veröffentlicht hat. „Es ist noch offen, ob wir ein Besucher-Leitsystem durch Streifen auf dem Boden installieren“, sagt Caspary.

Ein gewisser zeitlicher Vorlauf wird gebraucht, um wieder zu Ausstellungen einladen zu können. Abstandsregeln spielen – von der Vernissage einmal abgesehen – eine geringere Rolle.

Ein gewisser zeitlicher Vorlauf wird gebraucht, um wieder zu Ausstellungen einladen zu können. Abstandsregeln spielen – von der Vernissage einmal abgesehen – eine geringere Rolle.

Abstandsregeln spielen aber im Siegburger Stadtmuseum eine geringere Rolle, zählt das Haus doch gerade mal rund 35.000 Besucher pro Jahr. Zum Vergleich: Eine einzige Blockbuster-Ausstellung wie „Making van Gogh“ im Frankfurter Städel lockt mehr als das Zehnfache an Publikum an.

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