In einem VHS-Kurs lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, eine Hummel zu malen - ein Selbstversuch.
VHS SiegburgStrich für Strich zum fertigen Hummelbild

Bei einem VHS-Kurs haben die 13 Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer unter Anleitung von Kathryn Reineke (4.v.r.) gelernt, eine Hummel zu malen.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
Puh, Hummel malen, immerhin nicht nach Zahlen. Was für ein Auftrag. Der Chef hatte den Kurs der Volkshochschule Rhein-Sieg entdeckt. Eigentlich sollte ein freier Kollege den Termin übernehmen. Aber der war kurzfristig erkrankt. Also erwischte es den Polizeireporter, dessen Kernkompetenz nun mal gerade nicht die Produktion bildender Kunst ist.
Aus dem Containerbau im Bildungscampus Neuenhof tönen entspannte Stimmen. 13 Frauen und ein Mann sitzen vor kleinen Staffeleien. Die Leiterin der Abteilung Kunst und Kultur der VHS, Hildegard Recker, hat sie mit einem Sekt begrüßt und Kathryn Reineke vorgestellt. Die Britin hat in England studiert und als Innenarchitektin gearbeitet, „in einem früheren Leben“, wie sie schmunzelnd erzählt. „Aber Kunst war immer meine Leidenschaft.“ Jetzt bietet sie unter anderem Kurse an.
Mir geht es auch um den Aha-Effekt.
„Ich zeige verschiedene Techniken“, beschreibt sie die Angebote, zum Beispiel Kois per Fingerpainting, Acrylmalerei oder Mischtechniken. „Mir geht es auch um den Aha-Effekt, jede und jeder nimmt ein fertiges Bild mit nach Hause.“ Zwar sind dieses Mal einige bekannte Gesichter dabei, aber auch viele neue Teilnehmerinnen.

Heike Krause beginnt mit der Niere und dem Blau des Himmels für den Hintergrund.
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Also Hummel malen. Die anderen 14 haben schon begonnen. Als erstes gehört eine schöne Niere leicht nach rechts verschoben auf die Leinwand. Das soll mal das Insekt werden. Gut, das übersteigt die Fähigkeiten des Journalisten, der zuletzt vor mehr als vier Jahrzehnten ein Bild gemalt hat, noch nicht.

Sabine Pauls hat eine nahezu realistisch anmutende Hummel gemalt.
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Anschließend geht es an den Himmel. Alles nur blau machen ist so einfach doch nicht. Gruß an Matisse und Klein. Der Blick links und rechts zu Steffi Vogel und Elke Wagner ist hilfreich. „Nur Mut beim Mischen und beim Auftragen“, wirft Reineke ein, die jeden mal unterstützt. Der Pinselstrich wird tatsächlich schnell freier, muss ja nicht alles durchweg ein Blau sein.
Die nächste Herausforderung ist die Blume in der linken Ecke, im besten Falle soll's eine Dahlie werden. Na ja, es wird eine lila Pflanze mit Weiß, Rot und Blau darin. Faszinierend, was mit ein bisschen Verve und unermüdlichem Mischen so passieren kann. Irgendwie macht's ja doch Spaß. Danke, Chef.
Zum Schluss kommen die zarten Flügel
Bei der Hummel selbst wird es schon komplizierter. Aber Reineke löst es gut auf, Schritt für Schritt leitet sie den Kurs an. Erst ein paar Us, dann schwarz drumherum und mit feinen Strichen eine unscharfe Kontur, dazu die Us mit Gelb und Orange ein wenig verwaschen ausmalen. Zum Schluss die langen Beine, ein weißes Auge und die zarten Flügel. Unglaublich, das sieht ja wirklich wie eine Hummel aus. Die Nachbarinnen allerdings machen es eindeutig besser.
„Für mich ist das ein Ausgleich als Mama“, sagt Vogel, die mit Reineke ebenso zufrieden ist wie mit sich selbst. Heike Krause findet es prima: „Das kann ich nur jedem empfehlen. Die Art, wie die Dozentin das macht, ist einfach toll.“ Wagner hat einfach Spaß dran, „dass da was Fertiges bei rauskommt“. Andreas van Helden, der andere Mann, ist von seiner Freundin mitgenommen worden. „Es war gut, den Kopf mal frei zu bekommen, von dem, was ich sonst tue“, stellt der IT-Fachmann erfreut fest.