Tauchturm im OktopusLandschaft der Karpaten in Siegburg nachempfunden

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Siegburg_Oktopus_Bauarbeiten

Die Mitarbeiter einer Spezialfirma montieren die Kunstfelsen an die Wände des Tauchturms am Oktopus.

Siegburg – Das Geräusch der Bohrer hallt durch den Tauchturm im Oktopus, Nieten werden in die Wand geschlagen. Nur noch auf 13 der sonst 20 Meter Tiefe steht das Wasser, darüber wird an der Gestaltung der Wände gearbeitet. 1,7 Millionen Liter sind abgepumpt worden, damit eine Spezialfirma eine Felslandschaft modellieren kann. Denn die blaue Farbe, die vor zehn Jahren aufgetragen wurde, blättert ab – etwas Neues musste her.

Manfred Narres zeigt die Speicher für die Pressluft.

Manfred Narres zeigt die Speicher für die Pressluft.

Geschäftsführer Manfred Narres von „Dive4life“ hat vor Ablauf des Pachtvertrages nach dem ersten Jahrzehnt einen Hersteller gesucht, der eine längere Haltbarkeit garantiert, jedoch ohne Erfolg. Also entschied er sich mit seinem Partner Hans-Dieter Hojnacki für ein anderes „Facelifting“. Mit dem deutsch-rumänischen Unternehmen Sanero Kunstfelsen aus dem baden-württembergischen Möckmühl fanden sie den richtigen Partner.

25 500 Nieten gesetzt

Firmenchef Ralf Köppel erläutert, dass die bis zu vier Quadratmeter großen Elemente vorgefärbt seien. In Rumänien werden in den Karpaten von Felsen Formen abgenommen, die mit Beton ausgespritzt und mit Glasfaser verstärkt werden. Dadurch erhalten sie ein annähernd natürliches Aussehen. Mit rund zehn Tonnen Mörtel werden die Paneele miteinander verbunden, gut 20 Tonnen wiegen die etwa 700 Quadratmeter Kunstfelsen, die mit 25 500 Nieten befestigt werden.

Auch Dekoratives wie Säulen und Statuen gehören zur neuen Gestaltung des Tauchturms.

Auch Dekoratives wie Säulen und Statuen gehören zur neuen Gestaltung des Tauchturms.

Die Änderungen sind aber noch weitgehender. In vier Metern Wassertiefe wird eine acht Meter lange Plattform eingezogen. Dort können Tauchschüler üben – ein Wunsch vieler Kunden. Darunter wird eine Grotte errichtet, mit großen Öffnungen, damit die Sportler sicher hinein- und hinausschwimmen können. Außerdem entsteht eine Aquäduktbrücke mit insgesamt 21 Metern Länge in 1,20 Metern Tiefe. Sie ist zum Einstieg genauso gedacht wie für Anfänger und vor allem Frei- oder Apnoetaucher. Denn diese machen inzwischen ein Drittel der Besucher aus.

Gut ein Jahr hat die Planung gedauert, etwa 350 000 Euro werden investiert. Der Pachtvertrag ist verlängert, ab dem 10. August können Neugierige nach vier Wochen Bauzeit schnuppern kommen. Am 17. August ist Eröffnung. Und noch etwas Neues gibt es: eine Nitrox-Anlage, nach Narres einzigartig in Deutschland. Mit entsprechendem Nachweis können Taucher sauerstoffangereicherte Pressluft erhalten, mit allem notwendigen Equipment. Allein das kostete rund 90 000 Euro.

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