Ukraine-HilfeSiegburger Firma und Lions Club schicken zweiten Spenden-Transporte los

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Der Lastwagen voller Spenden für die Menschen aus der Ukraine wurde in Polen entladen. 

Siegburg – Um 20.22 Uhr am Freitagabend rollte der tonnenschwere Lastwagen vom Gelände der Firma Wierig an der Lindenstraße in Siegburg. Geladen hatte er 21 Tonnen Lebensmittel, Hygieneartikel, Verbandsmaterial, Schlafsäcke und Isomatten für die Menschen in der Ukraine. Schon vor vier Wochen hatten sich Firmenmitarbeiter auf den Weg nach Osten gemacht, an diesem Wochenende startete die zweite Tour.

„Nachdem wir die Bilder des Kriegs im Fernsehen gesehen haben, hat sich die Geschäftsleitung entschieden zu helfen, so wie viele Organisationen das bereits tun“. sagt Michael Huhn, Mitglied der Geschäftsleitung. „Über Geschäftsfreunde in Polen haben wir Menschen gefunden, die Kontakte in der Ukraine haben und die Entgegennahme der Spenden organisieren konnten.“

Ukrainische Geschäftspartner nehmen Spenden entgegen

Die Dankesschreiben der Ukrainer hätten sie motiviert, einen weiteren Transport auf die Beine zu stellen. Bei der ersten Tour sei er selbst mitgefahren, berichtet Huhn. Rund 1400 Kilometer lang ist der Weg bis ins polnische Chełm, unweit der ukrainischen Grenze. 19 Stunden waren Robert Borszcz und Peer Fontaine unterwegs. Um wie geplant am Samstag um 15 Uhr anzukommen, wechselten sie sich am Steuer ab – sie hielten nur für zwei Tankstopps.

In Chełm nahmen befreundete Geschäftspartner die Paletten mit den Spenden entgegen und brachten sie nach Kiew, wo sie dringend benötigt werden. „Wir bleiben eine Nacht im Hotel und fahren mit dem leeren Laster zurück“, erklärt Borszcz. Er hatte im vergangenen Sommer nach der Flutkatastrophe schon Hilfsgüter ins Ahrtal gefahren. „Dort konnte ich das ganze Leid sehen, bei der Tour an die Grenze der Ukraine nicht. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl, es ist schon sehr traurig“, sagt er.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Sachspenden finanzierte der Lions-Club Siegburg, der dafür Geld sammelte und dem Mitglieder der Wierig-Geschäftsführung angehören. Einer von ihnen hat engen Kontakt zum Vorstand der Rewe-Gruppe, bei dem die Firma Wierig die Hilfsgüter zum Einkaufspreis erstehen konnte.

„Insgesamt haben wir privat rund 20.000 Euro gesammelt“, sagt Klaus Mäurer, der zweite Vorsitzende des Lions-Club. Die Firma Fuhrmann aus Much und die Nachbarn von Wierig, das Henrich Baustoffzentrum, steuerten Verbandsmaterial bei. „Das ist diesmal nicht nur ein Siegburger Projekt, sondern internationale, solidarische Hilfe“, so Mäurer.

Die Beteiligten sind sich sicher: In einigen Wochen soll erneut ein Lastwagen mit Hilfsgütern an die ukrainische Grenze fahren.

KStA abonnieren