Thema im RatSportplatz Höfferhof erneut in der Kritik – Sanierung teurer

Der alte Sportplatz Höfferhof, der 2018 verkauft und dann bebaut werden soll
Copyright: Stefan Villinger
Neunkirchen-Seelscheid – Noch ist gar nicht mit den Arbeiten begonnen worden, und schon jetzt steht fest, dass die Sanierung des Sportplatzes Höfferhof in Neunkirchen 400 000 Euro teurer wird als geplant. Ratsmitglied Guido Demmer von „Wir für Neunkirchen-Seelscheid“ will deswegen sofort „die Reißleine ziehen“ und das Projekt beenden.
Mit seiner Stimme als Zünglein an der Waage wurde im Juli vergangenen Jahres im Gemeinderat überhaupt erst beschlossen, dass der Sportplatz Höfferhof umfangreich saniert werden kann. CDU und FDP setzten damit ihre Pläne um. Die SPD und die Grünen wollten die Fläche nur grob herrichten, damit sie weiter für den Schulsport genutzt werden kann. Doch diese Sparlösung wurde abgeschmettert. Stattdessen wurden 1 541 000 Euro für eine umfangreiche Sanierung im Haushalt angesetzt.
Antrag im Gemeinderat
„Jetzt kommt das böse Erwachen“, sagt Demmer. Für die Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch dieser Woche wurde ein erste Kostenschätzung von 1 915 000 Euro für das Projekt vorgelegt. Also rund 400 000 Euro mehr.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Wer öffentliche Bauprojekte kennt, der weiß, dass das noch kein Ende der Fahnenstange sein wird“, stellt Demmer fest. Er hat deshalb einen Antrag im Rat gestellt, dass „die Neubauplanungen sofort eingestellt werden“. Stattdessen fordert er, dass der „Sportplatz Höfferhof im Bestand überarbeitet und für den Schulsport in einem sinnvoll machbaren Kostenrahmen hergerichtet wird“. Im Prinzip das, was SPD und Grüne im vorigen Jahr auch gefordert hatten.
Bürgermeisterin Nicole Sander will nicht „abstreiten, dass es wohl teurer wird“. Allerdings betonte sie, sie wolle erst die Vorstellungen des Planers in der kommenden Ratssitzung diskutieren, bevor eine neue Entscheidung getroffen werde.
Kompromiss mit Schülern in Neunkirchen
„Im übrigen wurde unter meinem Vorgänger mit Ratsmehrheit beschlossen, dass der Sportplatz komplett aufgegeben wird und auf der Fläche neuer Wohnraum entstehen soll.“ Durch den Beschluss im vergangenen Jahr sei das wieder geändert worden. Wenn erneut eine Entscheidung getroffen werde, müsse diese auch langfristig Bestand haben.
Petra Wolter sieht die Sache ähnlich. Die Vorsitzende des Gemeindesportbundes hat nach Bekanntwerden der Kostensteigerungen in einem Brief an die Bürgermeisterin gefordert, „dass sich jetzt alle zusammensetzen und noch einmal in aller Ruhe über die Zukunft des Sportes in der Gemeinde reden“.
Die schon bestehende Sportanlage in Breitscheid sei modern und würde den Vereinen vieles bieten, allerdings müsste auch an die Belange der Schüler in Neunkirchen gedacht werden. „Wir müssen einen Kompromiss finden“, betont sie.