Umzug nach Sankt AugustinTroisdorfer Polizei zieht zu den Nachbarn

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Die Polizeiwache in Troisdorf muss nach rund 40 Jahren saniert werden.

Die Polizeiwache in Troisdorf muss nach rund 40 Jahren saniert werden.

Die Polizeiwache in Troisdorf aus dem Jahr 1982 muss saniert werden. 

Die Polizeiwache Troisdorf ist in die Jahre gekommen. Im November 1982 begannen die Bauarbeiten, für 5,4 Millionen Mark wurde das Gebäude neu errichtet. Jetzt müssen Sanitäreinrichtungen und Umkleiden erneuert werden. Damals begannen die ersten Frauen ihre Ausbildung, heute liegt der Anteil bei gut 30 Prozent – und die Räume sind nicht mitgewachsen. Was genau vorgesehen ist, steht aber noch nicht fest. „Die Planungen sind noch nicht so weit gediehen“, sagte Nick Westerhelweg, stellvertretender Pressesprecher des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB), Eigentümer der Immobilie. „Wir werden im Innen- und Außenbereich modernisieren. Details werden mit der Polizei abgestimmt.“ 

Die Arbeiten seien relativ umfangreich. „Es geht um eine Komplettsanierung des Gebäudes, technisch, energetisch, im IT-Bereich“, bestätigt der Pressesprecher der Kreispolizei, Stefan Birk. Eine Sanierung bei laufendem Betrieb sei nicht möglich. Für die Beamtinnen und Beamten im Wach- und Wechseldienst bedeutet das einen Umzug in die Wache nach Sankt Augustin. „Wir wollen so schnell wie möglich starten“, betont Birk, „angewiesen sind wir dabei auf den BLB.“ Zunächst seien zwölf bis 18 Monate für den Umbau veranschlagt.

Durch die angespannte Lage im Bausektor sei das aber schwierig abzusehen. Begonnen haben die ersten Planungen nach Informationen dieser Zeitung schon 2019. Nicht alle Troisdorfer Polizistinnen und Polizisten müssen übrigens umziehen. Das Kriminalkommissariat West und der Bezirksdienst bleiben im Stadtgebiet. Wo genau sie unterkommen werden, steht nach Angaben von Birk noch nicht fest, es gebe aber Optionen.

Für die Bürgerinnen und Bürger wird es also eine Anlaufstelle geben, allerdings nicht an der Poststraße und nicht 24 Stunden am Tag. Auch für den Wach- und Wechseldienst hatte es Möglichkeiten gegeben. Doch die erforderlichen Investitionen in die Sicherheit, für Waffenkammer, Computer, Innenhof mit Rolltoren, wären für eine Zwischenlösung einfach zu hoch gewesen.

Es wird keine längeren Wege und Anfahrtszeiten geben.
Stefan Birk, Pressesprecher der Kreispolizei

In Sankt Augustin wird es sicherlich eng. „Derzeit laufen Gespräche, um in dem Wachgebäude weitere Räumlichkeiten anzumieten“, berichtet Birk. Auch über Bürocontainer, etwa für den Bezirksdienst, werde nachgedacht. Für den Bürger werde sich kaum etwas ändern. „Einsatz für Einsatz wird abgearbeitet, die Streifenwagen sind ständig im Einsatzraum unterwegs. Dadurch wird es keine längeren Wege und Anfahrtszeiten geben“, erklärt Birk. Nur zum Schichtwechsel, für eine Pause oder zum Schreiben von Anzeigen seien die Beamten auf der Wache.

„Das ist eine Belastung für jeden Einzelnen“, räumt der Pressesprecher ein, „die soll so gering wie möglich gehalten werden. Aber danach ist es eine moderne Wache.“ Ob der jetzige Wachleiter in Sankt Augustin den Baubeginn vor seiner Pensionierung noch erlebt, ist ebenso ungewiss wie ein Umzug ins neue Gebäude für den derzeitigen Wachleiter in Troisdorf vor dessen Pensionierung.

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