Weniger unnötige FahrtenTroisdorfer Mülleimer rufen selbst die Müllabfuhr, wenn sie voll sind

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Dennis Schloßmacher, Fachbereichsleiter Straßenreinigung im Troisdorfer Bauhof

Dennis Schloßmacher, Fachbereichsleiter Straßenreinigung im Troisdorfer Bauhof, zeigt die Technik der 'smarten' Papierkörbe. 50 Stück werden mit Sensoren ausgestattet, die den Füllstand erfassen und unnötige Fahrten der Reinigungskolonne ersparen.

Die Sensoren melden, wie voll die Abfallbehälter sind. So soll sichergestellt werden, dass sich die Fahrten vom Bauhof lohnen.

Regelmäßig sind die Teams vom Bauhof unterwegs, um die Abfallbehälter zu leeren. Doch nicht immer ist so viel Müll in den Behältern, dass sich das Abholen lohnt. Ärgerliche und auf die Dauer teure Fahrten ohne Nutzen zu vermeiden ist das Ziel einer neuen Technik: „Smarte Papierkörbe“, die über einen Sensor melden, wie voll sie sind. „Es funktioniert ganz hervorragend“, sagte Fabian Wagner, Leiter der Stabsstelle Digitalisierung im Rathaus, nach einem Test im Sommer.

Dabei nutzt das Team der Straßenreinigung im Bauhof vorhandene Infrastruktur der Stadtwerke. Die haben ein Lorawan-System (Long Range Wide Area Network – ein Netzwerk für batteriebetriebene Sensoren) installiert, um Zählerstände automatisch zu erfassen. „Das ist stromsparend“, so Wagner. „Die Batterien halten Jahre.“

Die Sensoren im Deckel des Kunststoffbehältnisses messen die Entfernung zur „Mülloberfläche“; wann der Sensor „voll“ meldet, lässt sich individuell einstellen. Die Beschäftigten der Straßenreinigung wissen so schon vorher, ob es sich lohnt, nach Altenrath, Bergheim, Müllekoven oder zur Spicher Waldstraße aufzubrechen.

Denn vor allem die Standorte am Rande der Stadt wurden für den Start des Projekts mit zunächst 50 smarten Eimern ausgewählt. „Eine Studentin von der Technischen Hochschule in Köln ist bei Touren mitgefahren und hat Vorschläge gemacht“, sagte bei einem Ortstermin Dennis Schloßmacher, Fachbereichsleiter Straßenreinigung im städtischen Bauhof.

Zwischen 150 und 200 Euro kostet die Ausstattung eines Abfallbehälters mit der cleveren Technik, im Moment bremst eher die zögerliche Lieferung das Projekt als die Kosten. Nach einem Jahr wollen die Beteiligten die Ergebnisse auswerten. „Dann haben wir alle vier Jahreszeiten drin“, sagt Fabian Wagner. Denn: „Im Sommer gibt es mehr Müll als im Winter.“

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