Bezahlbarer WohnraumAuf dem Areal der Bahnschule soll ein Wohn-Quartier entstehen

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (2)

Ein Luftbild von der alten Bundesbahnschule in Oberlar. Deutlich zu sehen ist die Lage unmittelbar an der viel befahrenen Bahntrasse.

Troisdorf – Nicht nur Bürgermeister Alexander Biber fand es „zu schade um die Fläche, dass dort bislang nichts mehr stattfindet“. Auch die Specht-Gruppe aus Bremen sah das wohl so: Der Projektentwickler hat das Areal der ehemaligen Bahnschule in Oberlar gekauft. Man wolle zwischen Bahnlinie und Lindenstraße „eine Art Quartier“ schaffen, erklärte Architekt Moritz Greiling bei der Vorstellung des Projekts.

Etwa 13.000 Quadratmeter groß ist die Fläche, die künftig unterschiedlichen Nutzungen dienen soll. So sieht die vorliegende Machbarkeitsstudie 80 bis 90 Plätze in einem Alten- und Pflegeheim vor, 20 Apartments für betreutes Wohnen und etwa 70 „bezahlbare“ Wohnungen, die unter Umständen Mitarbeiterwohnungen für die Pflegeeinrichtung werden könnten. „Das werden keine Luxuswohnungen“, versicherten die Gäste aus Bremen, die auch einen gewissen Anteil an öffentlich gefördertem Wohnungsbau nicht ausschließen.

Neuer Inhalt

Pflegeheim, betreutes Wohnen, bezahlbarer Wohnraum und möglicherweise auch eine Art Studierendenwohnheim: Das alles planen die Investoren auf dem Areal.

Am westlichen Ende des Areals haben die Planer „eine Art Studentenwohnheim“ vorgesehen, das 50 kleine Wohnungen bieten würde. Dringend benötigt werde ein solches Angebot aber auch für Auszubildende, sagte am Rande der Projektvorstellung Ulrike Hanke, die Leiterin des städtischen Sozial- und Wohnungsamts.

Troisdorf: Fast alle Gebäude der ehemaligen Bahnschule werden abgerissen

Nachdem sich ein Umbau und die weitere Nutzung der vorhandenen Gebäude als nicht machbar erwiesen haben, werden fast alle Gebäude der ehemaligen Bahnschule abgerissen. Das alte Backsteingebäude bleibt jedoch als Teil des geplanten Pflegeheims erhalten. Zwischen zwei und vier Geschosse hoch werden die neuen Gebäude sein, unter Umständen kommen noch Staffelgeschosse hinzu.

Neuer Inhalt (1)

Der alte Backsteinbau an der Lindenstraße bleibt erhalten und wird in das neue Pflegeheim integriert. Alle anderen Gebäude verschwinden.

Der Investor

Das Unternehmen Specht-Gruppe, das 1988 gegründet wurde, hat sich vor allem auf den Bau von Alten- und Pflegeeinrichtungen spezialisiert. 150 Projekte dieser Art seien seit der Firmengründung verwirklicht worden, sagte Geschäftsführer Florian Sander. Klassische Heime seien darunter, aber auch viele „campusartige“ Anlagen in Verbindung mit Kindergärten oder Senioren-Wohngemeinschaften. Dabei trete die Gruppe nicht nur als Entwickler auf, sondern sei auch Bauherr und unter Umständen selbst Betreiber von Einrichtungen. Ob das auch in Troisdorf der Fall sein wird, ist laut Sander aber noch nicht entschieden. (dk)

„Wir bringen Lärm zu Lärm“, erklärte Architekt Greiling, wie die Planer die künftigen Bewohner vor Belastungen durch die unmittelbar angrenzende Bahntrasse schützen wollen: Ein „Parkriegel“ mit 200 bis 220 Stellplätzen wird die Wohngebäude abschirmen, die sich nur nach Süden zur Lindenstraße öffnen. Dabei sieht die Planung vor, dass die Bebauung ein Stück von den bestehenden Häusern an der Lindenstraße abrückt, deren Bewohner ebenfalls vom Lärmschutz durch die Neubauten profitieren sollen. Der Komplex sei wie ein Kamm strukturiert, betonte der Architekt, mit grünen Höfen zur angrenzenden Bebauung und mit einer Gliederung, die sich an den Maßstäben der bestehenden Häuser gegenüber orientiere.

Bremer Unternehmen will 30 bis 40 Millionen Euro investieren

Zustimmung zu dem Vorhaben, in das die Specht-Gruppe nach eigenen Angaben zwischen 30 und 40 Millionen Euro investieren wird, gab am Mittwochabend der Ausschuss für Stadtentwicklung. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, das Verfahren zur Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans voranzubringen.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Möglichst schnell“ wolle die Stadt das Projekt verwirklicht sehen, sagte Bürgermeister Biber. Specht-Geschäftsführer Florian Sander versicherte: „Wir kaufen hier nicht spekulativ ein Grundstück.“ Sobald die Baugenehmigung vorliege, werde die Umsetzung anderthalb bis zwei Jahre dauern.

KStA abonnieren