Es macht klack, klack, klack. „Eins, zwei, drei“, zählt Jörn Eßer mit, wenn einer der siebenjährigen Knirpse ihm in die Trainingshandschuhe schlägt. Eine „eins plus“ als beste Schulnote bekommt fast jeder der elf Jungs im Alter zwischen sechs und acht Jahren vom Trainer und Vorsitzenden des BC 1948 Troisdorf während der einstündigen Trainingseinheit.

Bei dem Traditionsverein boomt derzeit die Randsportart Boxen. „Gleich kommen 31 Kinder im Alter von zehn bis 17 Jahren“, ergänzt Eßer, der sich mit viel Leidenschaft seit 2012 beim Box-Club Troisdorf engagiert.  

Blue Corner in Troisdorf ist die sportliche Heimat

Die sportliche Heimat des Vereins ist seit nunmehr über zehn Jahren das „Blue Corner“ im alten Hallenbad im Troisdorfer Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte. Im Keller des Grundschul-Komplexes steht ein Boxring, einige Fitnessgeräte und Gewichte in jeglicher Größe sowie eine riesige Spiegelwand. Es hängen zehn Sandsäcke von der Decke und an den Säulen sind vier Schlagpolster angebracht. 

„Jetzt die Sandsäcke weit nach vorne schieben“, gibt Eßer die nächste Anweisung an die Knirpse. Er sei so gut wie jeden Tag in der Halle, bestätigt der 53-Jährige, der eigentlich vom Kickboxen kommt. 

BC Troisdorf: Über 500 Mitglieder

Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Steffi Weiß, die seit zehn Jahren als Geschäftsführerin fungiert, geht er seiner Leidenschaft nach und vermittelt den Jugendlichen sein Wissen. Neben Boxen bietet der Verein Fitnessboxen, Kickboxen und Ladiesboxen an. 

Wegen des großen Zulaufs ist die Mitgliederzahl mittlerweile auf über 500 angewachsen. „Wir haben im letzten Jahr im September eine offenen Troisdorfer Stadtmeisterschaft durchgeführt“, berichtet Steffi Weiß. Seitdem habe sich das Interesse nochmal gesteigert. Natürlich mache man etwas Werbung über die sozialen Medien, aber es sei auch viel Mundpropaganda, die die Kinder zum BC Troisdorf locke.  

Jörn Eßer ist derweil weiter in seinem Element und bittet die Kinder zur Trinkpause. „Danach geht es weiter“, gibt er die nächsten Anweisungen.  Die Verantwortlichen in Troisdorf bekommen seit zwei Monaten Unterstützung von Markus Beutler, der den vakanten Posten des Sportwarts übernommen hat, der zuletzt sich beim Siegburger Box-Club engagierte.

Er hat eine Menge Kontakte zu Vereinen und Verbänden mitgebracht. „Leider gibt es kaum mehr Vergleichskämpfe oder offenen Meisterschaften und dann stimmt oft das Gewicht der Sportler nicht überein“, sagt Beutler. Aber immerhin ist es ihm gelungen, für insgesamt sieben Nachwuchs-Sportler einen Startplatz bei den Mittelrheinmeisterschaft am vergangenen Wochenende in Pulheim zu ergattern.  

Eray Karakus ist Mittelrheinmeister

Dabei sicherte sich Eray Karakus im Junioren-Halbweltergewicht sogar den Titel. Auch wenn es erst sein erster richtiger Kampf war, so haben sich die vielen Trainingseinheiten des 15-Jährigen in den vergangenen sechs Jahren gelohnt. „Er hat sehr klug geboxt, war taktisch sehr gut eingestellt und hat verdient mit 4:1-Punkten gewonnen“, freute sich Sportwart Markus Beutler. 

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Heinz Leo trifft im Troisdorfer Stadtduell auf Sohn Timo

Von

Frank Melz

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Vizemeister wurden derweil Tanay Gülsoy im Junioren-Leichtgewicht und Luis Berger im Jugend-Halbschwergewicht. Berger ist im Übrigen einer von neun Trainern, die Eßer unterstützen. Und die Nachwuchs-Boxer können sich auf das nächste Highlight freuen, um endlich wieder die erlernten Kniffe und Tricks im Seilgeviert anwenden zu können. Am 5. März kommen Nachwuchs-Sportler des Box-Ring Westerwald zum Sparring nach Troisdorf.