Kritik aus der NachbarschaftIn Troisdorf entsteht neues Quartier mit 200 Wohneinheiten

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Vor einem Bagger stehen mit Spaten der Technische Beigeordnete der Stadt Troisdorf, Walter Schaaf, Bürgermeister Alexander Biber sowie die Geschäftführung der TroiKomm Andrea Vogt und Michael Roelofs.

Spatenstich für neues Baugebiet in Troisdorf-Sieglar.

Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben die Bauarbeiten in der Lage „Auf dem Grend“ in Sieglar begonnen. Dort entsteht bis 2026 ein neues Wohnquartier mit Mehrfamilien-, Doppel- und Einfamilienhäusern.

„Hier entsteht etwas Tolles und Neues“, betonte Andrea Vogt, Geschäftsführerin der städtischen Gesellschaft Troikomm. An der Straße wurde der erste Spatenstich für ein „Vorzeige-Wohnquartier getan“, wie sie es formulierte. 200 Wohneinheiten mit 20.000 Quadratmetern Wohnfläche sollen hier ab 2026 fertig werden. Ab Ende nächsten Jahres ist das Areal erschlossen und dann können die Bauarbeiten beginnen. Im Vorfeld gab es Diskussionen um die Bebauung der Fläche. Vor allem die direkten Nachbarn waren von dem Projekt nicht begeistert.

Sechs Spaten stecken in der Erde. Im Hintergrund ist ein Erdhaufen.

Wo jetzt noch ein Erdhaufen in Troisdorf zu sehen ist, werden bald Kinder spielen.

Dazu gehört auch Hans Offermann. Er war extra zum ersten Spatenstich gekommen, um dies noch einmal deutlich zu betonen. Bürgermeister Alexander Biber berichtete von den Diskussionen im Stadtrat zu diesem Projekt. „Es hat lange gebraucht und es gab Ärger am Anfang.“

Der wichtige Schutz der Natur und der große Mangel an Wohnraum in der Stadt hätten gegeneinander abgewogen werden müssen. Gutachten und Stellungnahmen seien erstellt worden. Schließlich sei das Projekt genehmigt worden. Mit dem ersten Spatenstich könne nun die Bebauung starten. Einen weiteren „wichtigen Aspekt“ betonte der Bürgermeister. Die Felder seien im Besitz der Stadt gewesen. Und die hätte von der Umwandlung von Ackerflächen in Bauland profitiert. 

Die Energieversorgung der neuen Gebäude in Sieglar wird nachhaltig sein

Inzwischen seien fast alle Flächen auf dem über 100.000 Quadratmeter großen Areal an lokale Bauträger oder Privatpersonen verkauft worden. Das Thema Nachhaltigkeit wird bei dem Projekt ebenfalls umgesetzt. Die Energieversorgung der Gebäude werde unabhängig von Öl und Gas sein, so Vogt. Stattdessen sorge eine umweltfreundliche Geothermie für die Wärmeversorgung. Die Häuser würden dabei im Winter nicht nur mit Wärme versorgt, sondern könnten im Sommer auf Wunsch auch gekühlt werden.

„Wir holen das elf Grad warme Wasser aus 20 Meter Tiefe“, erklärte Troikomm-Geschäftsführer Michael Roelofs das Prinzip dieser Art von Wärmepumpen. Durch eine Anlage im Keller würde dann diese Wärme entzogen und zum Heizen oder Kühlen eingesetzt werden können. Für alle Häuser würde eine gemeinsame Bohrung gemacht, die dann jede Anlage in den Kellern durch ein Rohrsystem einzeln bedienen könne. Das Wasser würde später wieder in der Erde zurückgeführt. Die Wärmepumpen würden mit Sonnenstrom aus den dacheigenen Photovoltaikanlagen betrieben.

Uns ist die Mischung im neuen Wohngebiet wichtig
Bürgermeister Alexander Biber

Zehn Mehrfamilienhäuser, sieben Doppel- und 13 Einfamilienhäuser können auf dem Areal Platz finden. „Uns ist die Mischung im neuen Wohngebiet wichtig“, erklärte der Bürgermeister. Deshalb sei in den Mehrfamilienhäusern auch eine teilweise Sozialbindung vorgeschrieben. Geplant ist auch eine Einrichtung, in der drei oder vier Gruppen von Kindern im Alter von einem halben Jahr bis zum Schuleintritt bereut werden können. Das sei aktive Familienförderung.

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