TroisdorfJens Düppe Trio brillierte beim Konzert vor der Stadthalle

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Unter freiem Himmel trat das Jens Düppe Trio auf. Rund 100 Gäste kamen zu dem Konzert.

Unter freiem Himmel trat das Jens Düppe Trio auf. Rund 100 Gäste kamen zu dem Konzert.

Troisdorf – Mit dem Jens Düppe Trio präsentierte Organisator Frank Baquet im Rahmen des „Tropen Air“-Festivals einen erstklassigen Vertreter des Jazz-Genres. Die feinnervige Lesart der Musik lebte jedes Bandmitglied genussvoll aus. Um das Konzert zu dieser sommerleichten, luftigen Angelegenheit werden zu lassen, bedurfte es freilich der technischen Präzision, Virtuosität und dieser Unbekümmertheit, die den Eindruck erweckte, alles wäre alles nur ein Kinderspiel.

Düppe versteht es, den Bezeichnungen seiner Stücke musikalische Stimme zu verleihen. So wurde aus seiner Hommage an John Cage, dem eröffnenden „Consistence“ (etwa: innerer Zusammenhalt), eine beharrliche Inszenierung sich ablösender, ineinander fließender, fast sphärischer Melodie-Facetten mit unglaublich behutsamem Puls.

Und schon jetzt nahm das sich durch den Abend ziehende gegenseitige Geben und Nehmen seinen Lauf. „Geben“ fesselnder, aber nie mit Pathos überladener Improvisationen und Soli des Einen, gleichzeitig das An-„Nehmen“ der beiden Anderen, sich unterzuordnen und dem Freund das beste Fundament zur Verfügung zu stellen. Die Solo-Anteile hatten sich die drei gerecht aufgeteilt. So brillierte Pianist Lars Duppler mit flirrenden Läufen und zart akzentuierten Anschlägen, dabei immer auf zurückhaltenden Umgang mit den Pedalen achtend.

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Vielschichtiges Repertoire

Voller Vielfalt steckte das Saitenspiel von Bass Christian Ramond, der seinem Pizzicato ebenso Melodie verlieh wie seinem Walking Bass, ansonsten stets das Continuo zuverlässig wahrnehmend. Liedhaftigkeit brachte auch Düppe in sein Spiel, was umso verblüffender war, als er wie dereinst ein Art Blakey auf überschaubares Schlagwerk setzt.

Düppes Schlagrepertoire war vielschichtig, Breaks, Turnarounds und Wirbel streute er breit, ohne seine Verantwortung für den tragenden Rhythmus aus dem Blick zu verlieren. So wurde „30 Little Jelly Beans“ mit seinen Gegensätzen aus Wucht, rockig grollenden Elementen und seinen Bebop-Anleihen ebenso zum Leckerbissen wie das farbenglühende „Matryoshka Doll“.

Regen kein Störfaktor

Als Geschenk durften die rund 100 Gäste, die sich auf der Riesenfläche vor der Außenbühne der Stadthalle verteilt hatten, drei Stücke genießen, die Düppe unter dem Arbeitstitel vorstellte. Denn auch „Reich“, „All Is Fast“ und „#2 All Is Lines“ redeten klanglich ihren Namen das Wort und entwickelten sich in facettenreicher Klangvielfalt, die von der hervorragenden Akustik subtil zu den Zuhörern fand.

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Da störte auch der Regen nicht, dem die begeisterten Gäste auswichen, in dem sie sich vor die Bühne oder ins Parkhaus begaben und von dort final das Trio mit Ovationen belohnten.

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