So sieht es vor Ort ausTroisdorfer „Aggua“ will im Sommer öffnen – und sucht Personal

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Ein leeres Schwimmerbecken in einem Freibad.

Zum Start der Sommerferien sollen die Badegäste im Aggua-Freibad in Troisdorf ihre Bahnen ziehen können.

Pleiten, Pech und Pannen begleiteten das Aggua-Freibad in den letzten Jahren. Jetzt steht die Eröffnung kurz bevor.

Sie glaube es selbst erst, wenn wirklich die Badegäste im Aggua-Freibad schwimmen könnten, sagt Troikomm-Geschäftsführerin Andrea Vogt. Doch sie zeigt sich zuversichtlich: „Wir wollen zu den Sommerferien eröffnen.“ Und das nach einer Sanierung, die sich über Jahre hinzog und von vielen Widrigkeiten immer wieder gebremst wurde.

Gestartet mit einem Budget von etwa sechs Millionen Euro, wird die Sanierung dann etwa acht Millionen Euro gekostet haben. Wesentlich haben Altlastenfunde und die entsprechend aufwendige Sanierung am Rand des Nichtschwimmerbeckens dazu beigetragen. Außerdem waren verschiedene Planänderungen nötig.

Bürgerbegehren für Erhalt des 50-Meter-Beckens im Troisdorfer Aggua

Praktisch fertig sind Schwimmerbecken und Sprungbecken samt 7,50 Meter hohem Sprungturm. Beide Becken sind schon einmal gefüllt worden, letzte Tests zum Beispiel auf die Dichtigkeit seien erfolgt, berichtet der Betriebsleiter Achim Kronberg. Nun wird das Wasser erst einmal wieder abgelassen, denn: „Sonst wird das Becken grün.“

Baufortschritt im Aggua-Freibad im Troisdorf.

Einen Beckenkopf aus Edelstahl erhalten auch das Planschbecken und das Nichtschwimmerbecken.

Mit einem Bürgerbegehren hatten Schwimmfreunde vor Jahren den Erhalt des 50-Meter-Beckens erreicht, drei der sieben Bahnen enden allerdings nun nach 25 Metern: „Darunter ist die Technik installiert“, sagt Andrea Vogt bei einem Rundgang auf der Baustelle. Deutlich sichtbar ist auch der um etwa 30 Zentimeter erhöhte Beckenrand. Nach der Flut vom Juli 2021 neu ins Bauprogramm aufgenommen, soll das Edelstahlbollwerk verhindern, dass Hochwasser Unrat in die Becken spült.

Fertig ist hier am Beckenrand ein klimatisierter Raum für die Schwimmmeister, der unter anderem als Sanitätsstation dienen wird. Nur ein wenig Kosmetik brauche es noch rund um die Umkleiden und Spinde, die Holztäfelung am Kiosk sei bereits abgeschliffen, äußerten Vogt und Kronberg.

An der „Beach Lounge“ parken derzeit noch Baufahrzeuge

An anderer Stelle auf dem weitläufigen Gelände bedarf es allerdings noch einiger Fantasie, um das fertige Freibad vor sich zu sehen: Wo auf dem Technikkeller eine „Beach-Lounge“ Ruheplätze anbieten wird, parken noch Baufahrzeuge, steht ein Zelt als mobile Werkstatt.

Immerhin erkennbar sind die Umrisse der künftigen Nichtschwimmerbecken, die sich in ihrer Größe exakt an den alten Becken orientieren. „Wir mussten exakt in der Kubatur bleiben“, schildert Vogt: Wegen der Lage des Bades im Landschaftsschutzgebiet waren Veränderungen nicht gestattet. Deutlich moderner werden die Becken dennoch. Eine Breitrutsche ist geplant, das Planschbecken erhält erstmals eine moderne Filteranlage, ein Sonnensegel wird die kleinsten Besucher schützen. Am Spielplatz werfen Bäume kühlenden Schatten.

Kiosk bietet am Wochenende und in den Ferien klassische Freibadkost

„Kurz vor Schluss“, so der Betriebsleiter Kronberg, wird hier eine Aufsichts- und Versorgungsstation errichtet werden: mit Wickelraum und Toiletten auch für Menschen mit Behinderungen. Auf Barrierefreiheit habe man bei der Planung Wert gelegt, sagt Andrea Vogt. So werde es vom Badeingang an bekannter Stelle auf dem Steg einen gut befahrbaren Weg zu den Becken geben. Eine Rampe zum Übergang ins Hallenbad sei geplant, aber in diesem Jahr nicht mehr zu verwirklichen.

Damit kein Badegast hungrig bleibt, wird es am Nichtschwimmerbecken Automaten für Snacks und Getränke geben, am Wochenende und in den Ferien wird der Kiosk öffnen und zusätzlich klassische Freibadkost anbieten: Nuggets, Currywurst und Pommes. „Wenn wir das Personal dafür haben“, schränkt Achim Kronberg ein. Damit das klappt, gibt es am 18. April einen Recruiting-Tag.

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