„Das Wetter am Siebenschläfertag (27. Juni) wohl viele Wochen dauern mag“ - die Siebenschläferregel ist wohl eine der bekanntesten und zugleich treffsichersten Bauernregeln überhaupt.

Mit dem niedlichen Nagetier hat die Regel übrigens nichts zu tun - vielmehr geht ihr Name auf die Sage der „Sieben Schläfer“ zurück: Sieben Brüder, die in der Zeit der Christenverfolgung Schutz in einer Höhle suchten und dort lange schliefen.

Siebenschläferregel landet trotz Klimawandel immer noch Volltreffer

Wichtig zu wissen: Was für alle Bauernregeln gilt, gilt auch für den Siebenschläfer. Ausgewertet werden muss nämlich bei der Frage, wie gut die Bauernregel das Wetter vorhersagen kann, nicht nur der eine Stichtag, sondern der Zeitraum um diesen Tag, hier also Ende Juni/Anfang Juli.

Karsten Brandt

Karsten Brandt, geboren 1973 in Bonn, interessierte sich schon als Kind für das Wetter: 1987 baute er bereits eine eigene Wetterstation auf. Nach Preisen bei „Jugend forscht“ machte er mit 17 Jahren s...

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Doch warum landet der Siebenschläfer trotz menschengemachten Klimawandels immer noch so viele Volltreffer?

Die Wetterlage, die sich im Siebenschläferzeitraum einstellt, hat eine große Erhaltungsneigung. Heißt: Eine stabile Hochdrucklage Ende Juni deutet mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit auf einen schönen Sommer mit vielen sonnigen Hochdrucktagen hin. Und auch in die andere Richtung funktioniert die Regel: Sind die Tage um den Siebenschläfer wechselhaft und nass, können sich Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa im Siebenschläferzeitraum hartnäckig halten.

Bis Ende Juni werden nur fünf bis zehn Liter Regen pro Quadratmeter im Rhein-Sieg-Kreis erwartet

Allerdings ist die Atmosphäre ein chaotisches System mit plötzlichen Veränderungen der Großwetterlage, sodass die Regel eine gute „Daumenregel“ bleibt. Wie gut die Regel dennoch ist, zeigen Daten von der Wetterstation Troisdorf Rotter See: In acht von zehn Fällen zeigte die Regel richtige Ergebnisse auf Datenbasis der letzten zehn Jahre.

In der letzten Junidekade 2018 fiel beispielsweise praktisch kein Regen, es folgte ein Juli mit großer Trockenheit. Auch in den Jahren 2019 und 2020 konnte die Regel einen trockenen Juli „vorhersagen“. 2023 war dann die Zeit des wechselhaften Siebenschläfers gekommen: In der letzten Junidekade fielen in Troisdorf 40 Liter Regen pro Quadratmeter, es folgte ein nasser Juli.

Wetterexperte

Karsten Brandt misst die Hitze in Siegburg – die Holzgasse ist Spitzenreiter

Von

Sandra Ebert

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Und in diesem Jahr?

Bis Ende Juni erwarten die Wettermodelle nur fünf bis zehn Liter Regen pro Quadratmeter im Rhein-Sieg-Kreis. Nach der Siebenschläferregel dürfte der Juli in diesem Jahr also auch zu trocken ausfallen. Auch die Computermodelle zeigen beständige Hochdrucklagen über Europa. An diesem Wochenende steigen die Temperaturen auch schon deutlich an und eine Hitzewelle mit 30 bis 34 Grad bewegt sich auf das Kreisgebiet zu.