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„Schrecklich“Trauer und Wut nach tödlichem Unfall in Remscheid – Todesfahrer wohl in Raser-Szene

Lesezeit 2 Minuten
Der 24-Jährige war Zeugen kurz vor dem Unfall in Lennep durch seine angeberische Fahrweise aufgefallen.

Der 24-Jährige war Zeugen kurz vor dem Unfall in Lennep durch seine angeberische Fahrweise aufgefallen.

Nach dem Tod der 19-jährigen Hanna haben sich Menschen am Unfallort versammelt. Der Unfall-Fahrer soll der Raser-Szene angehören.

Der Schock und die Trauer sind groß nach dem tödlichen Unfall in Remscheid-Lennep. Ein AMG-Mercedes mit 640 PS hat zwei junge Frauen in der Mainacht erfasst. Die 19-jährige Hanna erlag vier Tage später ihren schweren Verletzungen. Ihre 17-jährige Freundin muss weiter im Krankenhaus behandelt werden.

An der Unfallstelle haben sich nach dem Tod der 19-Jährigen mehr als 180 Menschen versammelt. Familie, Freunde, Mitschüler, Bekannte, Anwohner: Sie alle kamen zusammen, um von Hanna Abschied zu nehmen.

Tödlicher Unfall in Remscheid-Lennep: Blumen und Kerzen an Unfallstelle

Viele legten Blumen ab und zündeten Kerzen an. Die Gedenkfeier war still. Doch in die Trauer mischt sich zunehmend auch Fassungslosigkeit und Wut. Denn laut Staatsanwaltschaft soll der 24-Jährige, der den tödlichen Unfall verursacht hat, stark betrunken gewesen sein.

Die beschädigte Windschutzscheibe des Mercedes-AMG nach dem Unfall auf der Hauptstraße in Remscheid-Lennep.

Die beschädigte Windschutzscheibe des Mercedes-AMG nach dem Unfall auf der Hauptstraße in Remscheid-Lennep.

Augenzeugen berichteten, dass der Fahrer kurz zuvor durch seine angeberische Fahrweise aufgefallen sei. Mehrfach ließ der 24-jährige Remscheider demnach seinen 640-PS-Boliden aufheulen, bevor er schließlich die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und die beiden jungen Frauen auf dem Gehweg erfasste.

Trauer um Hanna: „Ich finde es so schrecklich“

„Ich finde es so schrecklich und kann es noch gar nicht glauben. Ich kann einfach gar nicht begreifen, dass sie das wirklich sein soll“, sagte eine Arbeitskollegin der verstorbenen 19-Jährigen zu „RTL West“.

Hunderte Menschen trauern nach dem Unfall in Remscheid-Lennep um das 19-jährige Todesopfer.

Hunderte Menschen trauern nach dem Unfall in Remscheid-Lennep um das 19-jährige Todesopfer.

Auch eine Anwohnerin bringt ihre Bestürzung zum Ausdruck. Das tragische Unglück berühre sie sehr. Ihre Kinder seien in einem ähnlichen Alter, es sei einfach nur unfassbar.

Hauptstraße in Lennep seit Jahren als Raser-Strecke bekannt

Die Hauptstraße in Remscheid-Lennep, auf welcher der Unfall geschah, ist zumal seit Jahren als Raser-Strecke bekannt. Der mutmaßliche Todesfahrer soll ebenfalls der Raserszene in Remscheid-Lennep angehören. In einem offenen Brief einer Remscheider Bürgerin werden nun Konsequenzen und ein härteres Vorgehen gegen Raser gefordert.

Die Hauptstraße in Remscheid-Lennep ist seit Jahren in der Raser-Szene bekannt.

Die Hauptstraße in Remscheid-Lennep ist seit Jahren in der Raser-Szene bekannt.

In der Vergangenheit seien mehrfach Gespräche mit Anwohnern, der Polizei und der Verwaltung zu dem Thema geführt worden. Geschehen sei bislang aber noch nichts. Man kann nur hoffen, dass der tragische Unfall nun einen Wendepunkt markiert.

Oberbürgermeister meldet sich via Facebook aus Granada

Viele Lenneper Bürgerinnen und Bürger beklagen unterdessen die Abwesenheit der Politiker. Die CDU Remscheid meldete sich auf Facebook und sprach der Familie und den Angehörigen der 19-jährigen Hanna ihr Beileid aus.

Remscheids Oberbürgermeister Burkhardt Mast-Weisz (SPD) befindet sich unterdessen noch in Granada, um die Stadt als neue Partnerstadt Remscheids offiziell zu besiegeln.

Auch er meldete sich auf Facebook zu dem tödlichen Unfall. „In Gedanken bei den Opfern und Angehörigen des schrecklichen Verkehrsunfalls in Lennep“, schrieb Mast-Weisz in dem Beitrag.