Kommentar zur CDUAufbruch sieht anders aus

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Laschet Söder Archiv

Armin Laschet (l.) und Markus Söder

Er sei der „Kandidat der Herzen“, hatte CSU-Generalsekretär Markus Blume über den im Machtkampf mit CDU-Chef Armin Laschet unterlegenen Markus Söder gesagt. Diese überraschende Emotionalität in der CSU spricht Bände. Erstens soll die eigene Enttäuschung gar nicht verborgen werden. Und zweitens lautet ihre Botschaft: Söder ist der eigentliche Gewinner, denn die Menschen im Land wollten ihn und nicht Laschet.

Zumindest zeigt Söder schon jetzt, dass er den Kanzlerkandidaten der Union herzlich gern vor sich hertreiben möchte. Seine Interviews strotzen vor Sticheleien. Zusammengefasst zeichnet er dieses Meinungsbild: Laschet sei von gestern und außerdem zu schwach.

Der CDU-Chef hat nur sehr wenig Zeit, um Boden in der Union sowie in Umfragen gut zu machen. Ihm bleiben vielleicht nicht einmal die fünf Monate bis zur Bundestagswahl, denn den ersten großen Test muss er bereits in knapp sechs Wochen bestehen: Die Auswirkungen der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Schon jetzt heißt es bei Söder-Anhängern in der CDU: Zieht die AfD dort an der regierenden CDU vorbei und kann Laschet die Werte der Union im Bund nicht klar vor die Grünen bringen , sei eine neue Personaldebatte nicht aufzuhalten.

Söder zündelt weiter

Derzeit sieht es nicht danach aus, dass Söder das missfallen würde. Und auch nicht danach, dass er wie versprochen ohne Groll die Entscheidung für Laschet akzeptiert. Er zündelt weiter innerhalb der eigenen Union, so dass sie aus ihrem Tief der vorigen Woche noch nicht herausschreiten kann. Aufbruch sieht jedenfalls anders aus.

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