Kommentar zur Delta-VarianteDie Einreiseregeln sollten generell verschärft werden

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Voller Flughafen

Portugal, Lissabon: Menschen stehen Schlange am Flughafen inmitten der Corona-Pandemie.

An den vergangenen Sommer erinnern sich Epidemiologen nur mit Schrecken. Weil die Infektionszahlen kaum noch wahrnehmbar waren, folgte eine Zeit der Sorglosigkeit – auch in der Politik. Erst Anfang August schwante der Bundesregierung, welchen verheerenden Einfluss Reiserückkehrer auf das Infektionsgeschehen haben würden. Doch die eilig verhängte Testpflicht kam zu spät: Die Basis für die zweite Welle im Herbst war da längst gelegt.

In diesem Jahr glaubte die Politik, alles besser gemacht zu haben. Die Einreiseverordnung regelt in Abhängigkeit von der Infektionsgefahr im Reiseland die Schutzregeln, bis hin zu einer 14-tägigen Quarantäne ohne Freitesten. Doch solche strengen Vorschriften haben viele andere Staaten nicht. Sie sind zudem laxer bei ihren Einreiseregeln für Touristen.

Millionen machen Urlaub dicht an dicht

Und so machen Millionen Deutsche bald zum Beispiel auf Mallorca oder in Griechenland dicht an dicht mit Briten, Russen oder Portugiesen Urlaub, in deren Heimatländern die Delta-Variante die Zahl der Infektionen gerade explodieren lässt. Da nützt es wenig, dass Deutschland diese Staaten als hochgefährliche Virusvariantengebiete eingestuft hat.

Forderungen etwa aus den Bundesländern, die Einreiseregeln generell zu verschärfen, sollten daher schnell umgesetzt werden, etwa ein verpflichtender PCR-Test statt eines ungenauen Antigentests beim Freitesten.

Geben wir uns jedoch keinen Illusionen hin: Die Delta-Variante ist längst auch hierzulande auf dem Vormarsch. Es wird nur noch wenige Wochen dauern, bis sie das Infektionsgeschehen dominieren wird. Durch striktere Einreiseregeln wird aber zumindest etwas Zeit gewonnen, um diejenigen so lange wie möglich zu schützen, die noch nicht vollständig geimpft sind.

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