Spekulationen um GesundheitKim Jong Un soll in Lebensgefahr schweben

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Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, und dessen Schwester Kim Yo Jong.

Pjöngjang – Nach einer Herzoperation soll Nordkoreas Staatsoberhaupt Kim Jong Un in Lebensgefahr schweben. Zuerst berichtete der US-amerikanische TV-Sender “CNN” unter Berufung auf geheimdienstliche Informationen vor wenigen Tagen von dem Gesundheitszustands des 36-Jährigen.

Im Dezember 2011 wurde Kim Jong Un nach dem Tod seines Vaters Kim Jong Il der sogenannte “Oberste Führer” der Demokratischen Volksrepublik Korea. Seit der Staatsgründung wird Nordkorea in mittlerweile dritter Generation durch die Familie Kim geführt. Doch wer wäre eigentlich der potentielle Nachfolger des Machthabers, falls dieser sich nicht wieder von den Folgen der Operation erholen sollte? Experten sind sich uneinig. Doch einige Szenarien sind in der Frage der Machtübernahme denkbar, andere wiederum nicht.

Zieht Kim Jong Uns Schwester die Fäden im Hintergrund?

So gilt es als ausgeschlossen, dass Kim Jong Uns Ehefrau oder Tochter an die Macht kommen könnten. Seine Frau Ri Sol-ju tritt so gut wie nie in der Öffentlichkeit auf, die gemeinsame Tochter ist mit sieben Jahren zu jung.

Im Gegensatz zu Kim Jong Uns Frau ist seine Schwester Kim Yo-jong (31) präsenter. Sie saß nicht zuletzt den Gesprächen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und ihrem Bruder in Hanoi und in Singapur bei. Auch bei einem Treffen mit Südkoreas Präsident Moon Jae-in reiste sie mit in das verfeindete Nachbarland. Bereits 2018 war sie als offizielle Repräsentantin Nordkoreas zu den Olympischen Winterspielen ins südkoreanischen Pyeongchang geschickt worden.

Idealer Führer müsse ein Mann sein

Korea-Experte Christian Taaks sagte der Rhein-Neckar-Zeitung: “Kim Jong Uns jüngere Schwester, Kim Yo-jong, ist in den letzten Jahren immer stärker in Erscheinung getreten. Sie wurde erst kürzlich ins Politbüro berufen.” Sie sei Teil der Blutlinie. Aber ist Nordkorea bereit für eine Frau an der Spitze? Nordkorea-Beobachter hielten es auch für denkbar, dass eine kollektive Führung eingesetzt werden könnte, so Taaks.

Laut Nordkorea-Experte Go Myong-hyun wäre der plötzliche Tod Kim Jong-uns ein “riesiger Schock für das System”. Das sagte er dem Washingtoner Nachrichtenportal “Foreign Policy”. Go glaubt, dass Kim Jong-uns älterer Bruder bei seinem Tod irgendwann an die Spitze des Staates treten könnte: “Der ideale Führer muss ein Mann sein, denn Nordkorea ist eine sehr chauvinistische Gesellschaft, daher impliziert es, dass es schwierig sein wird, auch wenn der wahrscheinliche Kandidat die Schwester ist.

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Deshalb sage ich, dass sie die wirkliche Macht hinter dem Regime oder dem Land in der Übergangszeit sein wird, bis sie ein passenderes Gesicht finden, das höchstwahrscheinlich Kim Jong Chol ist, der versteckte Bruder von Kim Jong Un.” (RND)

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